Nach jahrelangen Vorplanungen hat Frankreichs
Regierung am Mittwoch den Startschuss für einen
Auslands-Fernsehsender gegeben, der nach dem Wunsch von Staatschef
Jacques Chirac mit den angelsächsischen Programmen BBC und CNN
mithalten soll. Das Programm mit dem Projektnamen "Chaine française
d'information internationale" (CFII, Internationaler französischer
Informationssender) soll ab 2006 auf Sendung gehen und auch in
Frankreich emfangen werden können. Ziel sei es, "Frankreichs Werte
und seine Sicht der Welt in alle Welt zu tragen", erklärte Chirac.
Frankreich müsse "bei der weltweiten Schlacht der Bilder in erster
Reihe" stehen.
Gemeinschaftsunternehmen
Die neue Anstalt ist ein Gemeinschaftsunternehmen des größten
französischen Privatsenders TF1 und der öffentlich-rechtlichen
Senderkette France Télévisions. Den zwischen beiden Partnern lange
umstrittenen Vorsitz im Verwaltungsrat übernimmt der neue
France-Télévisions-Chef Patrick de Carolis. Im Staatshaushalt 2006
sind für das Auslandsfernsehen 65 Millionen Euro eingeplant; zudem
sollen schon 2005 eingeplante Haushaltsmittel von 30 Millionen Euro
einmalig auf 2006 übertragen werden. Die Ausstrahlung soll zunächst
in Europa, in Afrika, im Nahen und im Mittleren Osten erfolgen.
Frankreich hat mit Radio France Internationale (rfi) ein
Auslandsradio, aber bisher kein eigenes Auslandsfernsehen. Der unter
anderem in deutschen Kabelnetzen zu empfangende Sender TV5 ist ein
Gemeinschaftsprogramm der französischsprachigen Länder, zu dem außer
Frankreichs Öffentlich-Rechtlichen auch Kanada, Belgien und die
Schweiz Beiträge leisten. (APA/AFP)