Wien - "In der Energiepolitik herrscht angesichts der schleichenden Öl- und Gaskrise ein für die Zukunft Österreichs immer gefährlicher werdendes Politikversagen", so Peter Weish, Präsident des Forums Österreichischer Wissenschafter für Umweltschutz, Bezug nehmend auf die Einigung von Regierung und SPÖ im Wirtschaftsausschuss in einer Aussendung.

Das Land mit der stärksten Anti-Atomkraft-Tradition der Welt importiere immer mehr Atomstrom – inzwischen mehr als zweimal soviel wie das Atomkraftwerk Zwentendorf je produziert hätte, heißt es. Zunehmende Wetterextreme würden den Handlungsbedarf im Klimaschutz deutlich machen, Österreichs Klimaschutzmaßnahmen jedoch nicht ausreichen, um das Kyoto-Ziel zu erreichen. Die Bundesregierung und die SPÖ versäumten eine ernstzunehmende Energiewende in Richtung Energieeffizienz und Ökostromerzeugung aus Wind, Biomasse, Kleinwasserkraft und Photovoltaik, monieren die Umweltschützer.

Gemeinsame Kampagne

Greenpeace, Global 2000, WWF und der Umweltdachverband haben nun den Kongress Zwentendorf 2006 ins Leben gerufen, als Auftakt einer gemeinsamen Kampagne mit Blickrichtung auf die Nationalratswahl 2006. "Wir setzen bei der Initiative Zwentendorf 2006 auf eine verstärkte Mobilisierung von engagierten BürgerInnen - eine Allianz der grossen Umweltorganisationen mit vielen kleinen Organisationen bis hin zu Bürgerinitiativen und Privatpersonen", so Wolfgang Pekny von Greenpeace Zentral- und Mitteleuropa. Das Ziel: Eine breite gesellschaftliche Diskussion.

"Sollte dieses Ökostrom-Gesetz im Nationalrat beschlossen werden, begehen die verantwortlichen Parteien Gefahr, sich als politische Kraft für viele Bürgerinnen und Bürger zu disqualifizieren." schließt Peter Weish, Präsident des Forums Österreichischer Wissenschafter für Umweltschutz.

Der Kongress

Der Kongress findet im Naturhistorischen Museum statt: Samstag, 3. Dezember 2006, 9.00 – 18.00 Uhr. Sprechen werden u.a. Bernd Lötsch, Direktor des Naturhistorischen Museums und Peter Weish, Sprecher des Gentechnik-Volksbegehrens, Musiker und Entertainer Alexander Göbel, Alexander Trinkl, Vorsitzender des Jungen Zukunfts-Netzwerkes Agenda X. (Red)