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Deon van der Walt als "Orpheus" 2000 in Zürich

Foto: APA/EPA/keystone/Niklaus Stauss
München/Kapstadt - Bei einem Familiendrama ist am Dienstag der 47 Jahre alte Opernsänger Deon van der Walt getötet worden. Wie seine Münchner Agentur am Mittwoch mitteilte, war es auf der von der Familie betriebenen südafrikanischen Weinfarm in der Nähe von Kapstadt zu einem heftigen Streit gekommen, in dessen Verlauf der 78-jährige Vater seinen Sohn erschoss. Anschließend habe er die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Vorausgegangen waren Streitigkeiten über die Führung der Weinfarm. Deon van der Welt hatte bereits im vergangenen Jahr seinen Vater von der Geschäftsführung enthoben, hieß es.

Bedeutender lyrischer Tenor der Gegenwart

Der in Kapstadt geborene und seit 1988 in Zürich lebende Sänger zählte zu den bedeutendsten lyrischen Tenören. Vor allem als Rossini- und Mozartinterpret erlangte er Weltruhm. Deon van der Walt debütierte 1985 am Royal Opera House Covent Garden in London. 1987 trat er erstmals bei den Salzburger Festspielen auf, wo er über Jahre als Belmonte, Ferrando und Tamino zu hören war. 1990 gab Walt sein Debüt an der New Yorker Metropolitan Opera (Met). Auch an der Wiener Staatsoper, an der Mailänder Scala, an der Bastille in Paris sowie an den Staatsopern in München und Hamburg war der begehrte Sänger zu hören. Außerdem sang er bei den Wiener Festwochen, der styriarte, dem Brucknerfest und den Haydn-Festspielen in Eisenstadt.

Seit Ende der 80er Jahre betrieb Deon van der Walt den Angaben zufolge die Weinfarm Veenwouden, auf der seine Eltern lebten und die von der Familie geleitet wurde. In den vergangenen Monaten habe sich der Konflikt trotz zahlreicher Verhandlungen immer mehr zugespitzt, teilte die Agentur weiter mit. Die 68 Jahre alte Mutter hatte die beiden Toten gefunden. Die Polizei in Kapstadt ermittelt. (APA/dpa)