Foto: Galerie Thoman
Wien - Im Ansatz ist Walter Vopavas Malerei analytisch. Den Bereich des Optischen auslotend, überprüft er kombinierend, gegeneinander stellend, untereinander mischend - letztendlich sachlich abwägend - die Möglichkeit, der Farbe Intensität abzuringen. Spektakuläre Kontraste, ein plakativ forciertes Hell-Dunkel oder Spielereien mit den Eigenheiten unseres optischen Wahrnehmungsvermögens sind seine Sache nicht. Vopavas Terrain gestaltet sich aus kleinen Abweichungen, wohl wissend, dass in diesen weit mehr verborgen liegt als im oft genug nur vermeintlich genialen Habitus der großen Geste. Er zeigt, dass ein analytisches Verständnis für Malerei und das behutsame Einhalten einer Distanz gegenüber allem unreflektiert Subjektiven nicht zwangsläufig die Aufgabe von Sinnlichkeit bedeuten muss, dass "Beschränkung" nicht zwangsläufig ins Puritanische führt. In der Kombination mit den Bildern Arthur Salners ergibt das eine ungemein spannende und - wenn man so will - über alles modische erhabene Schau. (mm/DER STANDARD, Printausgabe, 01.12.2005)