Die Airest bereitet jährlich über sechs Mio. Fluggastmenüs zu und betreibt 23 Lokale an heimischen Airports.

Foto: Der Standard/Christian Fischer
Wien - Der finanziell ins Trudeln geratene niederösterreichische Gastronom, Toni Mörwald, ist "schon längere Zeit nicht mehr Rennen um die zum Verkauf stehende AUA-Tochter Airest". Der jüngste Zuschuss vom Land Niederösterreich war nur mehr das Tüpfchen auf dem "i", teilten Involvierte dem STANDARD mit.

Wie berichtet, bekam Mörwald, der sieben Betriebe führt, wegen seiner finanziellen Schieflage vom Land Niederösterreich ein zinsenfreies Darlehen von 250.000 Euro, falls sich die Situation bis Mitte 2006 nicht bessert, kommen 100.000 Euro dazu. Mörwald hätte gemeinsam mit dem Industriellen Josef Taus ein Konsortium gebildet.

Die AUA selbst wollte sich entgegen anders lautenden Berichten daran aber nicht beteiligen. Wer die Airest mit 750 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 70 Mio. Euro bekommt, wird aller Voraussicht nach auf der am 6. Dezember stattfindenden Aufsichtsratssitzung bekannt.

Drei Interessenten

Zur Wahl stehen nur mehr drei Interessenten: Do & Co, der seit 15 Jahren die Lauda Air beliefert, die britishe Alpha Gruppe und eine Tochter des Flughafens Venedig. Unverständlich ist für Eingeweihte, warum sich die zu Raiffeisen Oberösterreich gehörende Vivatis (Maresi, Knabbernossi, Leichte Muh, Landhof, Loidl, Inzersdorfer, Pomona, Gourmet etc.) "ohne Angaben von Gründen" zurückzog. Manche vermuten, weil die Raiffeisen-Gruppe NÖ an Do & Co beteiligt ist.

Der kolportierte Airest-Kaufpreis von rund 25 Mio. Euro entspreche in etwa dem zehnfachen Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) der Airest, was als "viel" gewertet wird. Nicht zuletzt weil auf der Kurz- und Mittelstrecke kaum mehr zu verdienen sei und die Langstrecke ein Risikogeschäft sei.

Bedenken, bei einem Zuschlag an Do & Co entstünde ein Monopolist beim Airlinecatering, wird entgegnet: in einem globalen Markt fände der Wettbewerb zwischen den Flughäfen und nicht am Flughafen statt. (Claudia RuffDER STANDARD, Print-Ausgabe, 01.12.2005)