"Ein Lichtblick"
Der Vizevorsitzende der Bundesagentur, Heinrich Alt, will allerdings nicht von einer Trendwende sprechen. "Der November gibt einen Lichtblick", erklärt er. Wegen des milden Wetters im Herbst hätten Unternehmen weniger entlassen und mehr eingestellt. Doch nicht nur das Wetter, auch die Statistik ist Grund für die Zahlen: Der Stichtag für die Zählung ist - im Vergleich zum Vorjahr - um fünf Tage auf den 17. November vorgelegt worden. Der Wintereinbruch kam erst danach.
Die neuesten Zahlen kommen der neuen schwarz-roten Bundesregierung in Deutschland recht gelegen - hat sie sich doch wie die rot-grüne Vorgängerregierung vorgenommen, der Senkung der Arbeitslosenzahl in den kommenden vier Jahren Priorität einzuräumen. Im Gegensatz zu Altkanzler Gerhard Schröder legt sich Angela Merkel aber nicht auf eine Zahl fest.
"Das macht Mut", sagt Vizekanzler und Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) über die Entwicklung am Arbeitsmarkt und hofft, "dass sich das in der kalten Jahreszeit fortsetzt".
Diese Hoffnung wird von der BA aber gedämpft. Sie will nicht ausschließen, dass es im bevorstehenden Winter erneut mehr als fünf Millionen Arbeitslose gibt. Diese Marke war im Februar 2005 - mit 5,216 Millionen Erwerbslosen - erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland überschritten worden.
Wieder fünf Millionen?
Alt zu den Aussichten 2006: "Wir werden aus heutiger Sicht die fünf Millionen garantiert nicht weit überschreiten. Es kann drunterbleiben, es kann auch leicht drübergehen." Das hänge von der Witterung und dem Weihnachtsgeschäft ab.