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Gute Chancen für Raich.

Foto: APA/AP/McIntosh
Beaver Creek - Mit dem Super G (19.00 MEZ/live ORF 1) beginnen am Donnerstag die Skibewerbe der Alpin-Herren in Beaver Creek. Zum zweiten Mal führt das auf 2.726 m liegende Nobelressort in Colorado eine Skiparty mit allen vier Einzeldisziplinen an vier Tagen durch und bietet mit diesem nicht von allen Läufern geliebten Gewaltakt in extremer Höhenlage (Start auf 3.400 m) eine perfekte Vorschau auf Olympia im Februar.

Österreich stellt am Donnerstag den Titelverteidiger. Das ist aber nicht der achtfache Beaver Creek-Sieger und "Mister Super G" Hermann Maier, sondern Stefan Görgl. Er hat im Vorjahr mit seinem Überraschungscoup nicht nur seinen ersten Weltcupsieg gefeiert, sondern damals auch die Siegesserie des bis dahin ungeschlagenen Bode Miller gestoppt.

Görgl zweifelt

Doch der Steirer und Wahl-Innsbrucker hat so seine Zweifel, ob ihm auch heuer wieder so ein Husarenstück gelingt. Der Bruder von Elisabeth Görgl ist von einem schweren Trainingssturz in Sun Peaks angeschlagen, in Lake Louise war er 25. und langsamster ÖSV-Starter.

"Ich bin außerdem derzeit im Riesentorlauf stärker", so Görgl, der im Vorjahr mit Nummer elf siegte, diesmal aber mit 22 oder 23 an den Start gehen muss. "Seit es die 30-er-Regel in den Speed-Disziplinen gibt, haben in Beaver aber nur Läufer mit niedrigen bis mittleren Nummern gewonnen", hat auch ÖSV-Herrenchef Toni Giger Bedenken. Immerhin: "Mit der Rückkehr nach Beaver kam auch das gute alte Gefühl wieder zurück", gab sich Görgl zuversichtlich.

Maier kennt sich aus

Hermann Maier hingegen hat nach seiner Irrfahrt und Platz 21 in Lake Louise mit seiner Paradedisziplin noch eine Rechnung offen. Der Fehler vom Sonntag ist abgehakt. "Mir hat der Speed so getaugt, dass ich probiert habe, die Steilhang-Einfahrt voll zu nehmen. Das war etwas übertrieben", gab sich Maier einsichtig. "Wenigstens weiß ich aber, was ich mir schon alles wieder zutraue."

Allerdings hat der Neuschnee die von ihm heiß geliebte "Raubvogelpiste" etwas verharmlost: "Früher habe ich schon bei der ersten Fahrt mit den Ski kaum den Boden berührt, diesmal bin ich fast erfroren, so langsam ging es dahin", monierte Maier nach dem ersten Abfahrtstraining.

Chance für Allrounder wie Raich

Die vom Neuschnee etwas entschärfte Piste könnte freilich den Allroundern in die Hände spielen. Neben Miller, der noch seinem ersten Saisonsieg nachjagt, sowie Michael Walchhofer sind das vor allem Benjamin Raich und Weltcup-Überraschungsleader Aksel Lund Svindal, neue Speerspitze der wiedererstarkten Norweger. Um nur sieben Hundertstel hatte das bald 23-jährige Multitalent am Sonntag beim Premierensieg in Kanada denselbigen von Raich im Super G verhindert.

Beaver Creek liegt den beiden Supertechnikern sicher noch mehr, sie können deshalb einen Tag vor der Abfahrt die Skiwelt durchaus erneut auf den Kopf stellen. "Ich bin überzeugt, dass ich im Super G bereits gewinnen kann", hielt Raich mit seinen Ambitionen auch nicht zurück, obwohl er seit erst zwei Jahren im Weltcup auch die langen Latten anzieht. "Ich habe aber schnell gemerkt, dass ich Chancen habe. Jetzt trau ich mir einen Sieg bereits zu."

Giger: "Sind mannschaftlich stärker"

Herrenchef Giger verfügt jedenfalls über eine Truppe, die im Super G gleich mehrere Sieganwärter hat. Und er blickt auf einen guten Saisonstart zurück. "Im Vorjahr haben wir in Beaver mit dem Super G unseren ersten Saisonsieg gefeiert. Heuer haben wir zwei der drei bisherigen Rennen gewonnen und sind auch mannschaftlich stärker", gab sich der Salzburger zufrieden. Der ÖSV geht mit den gleichen zehn Läufern wie in Kanada an den Start, der verkühlte Mathias Lanzinger war aber bis zuletzt fraglich.(APA)

ÖSV-Starter für Super G in Beaver Creek: Hermann Maier, Benjamin Raich, Fritz Strobl, Hannes Reichelt, Michael Walchhofer, Andreas Schifferer, Christoph Gruber, Johann Grugger, Stefan Görgl, Mathias Lanzinger.