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In der Steiermark sollen Eiweißmoleküle Böden frostsicher machen.
Der Einsatz von Enzymen wird derzeit auf zwei oststeirischen "Teststrecken", der Landesstraße L456 bei Hartberg und der Landesstraße L357 in Gutenberg bei Weiz erprobt, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Landespressedienstes. Sie werden vor allem eingesetzt, um beim Straßenbau Bodenuntergründe tragfähig und frostsicher zu machen - und zwar, indem sie chemische und chemisch-physikalische Prozesse im vorhandenen Untergrund aktivieren. Bei den Enzymen handelt es sich um Nebenprodukte der Zuckerproduktion, die Idee dazu stammt aus Amerika. Nun vertreibt auch ein Linzer Anbieter diese Biokatalysatoren, so Heinz Rossbacher von der Landesabteilung im Gespräch mit der APA.
Enzymarbeit
Nach dem Einbringen der Enzyme in den Boden würden diese in dessen innere Struktur eindringen und eine rasche Verdichtung des Untergrundes durch die Verkittung - die feste Bindung der im Boden vorhandenen Mineralstoffe - bewirken. Dadurch werde die Oberflächenspannung des im Boden enthaltenen Wassers verringert und damit die Frostsicherheit der Fahrbahn gewährleistet.
70 Prozent der Materialverdichtung als Grundlage der notwendigen Bodenfestigkeit werden bereits nach drei Tagen erreicht, zeigten erste Versuche. Nun will man die Methode und ihre Wirkung erst einmal mehrere Jahre beobachten. Bei gleichem Budgetaufwand sollte eine Zeitersparnis im Straßenbau von bis zu 50 Prozent möglich sein. Weitere Kosten würden eingespart, weil die durch den bisher notwendigen Materialaustausch nötigen Transporte entfallen würden.
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