In einigen Ländern funktioniere der Grenzschutz bereits, sagte Prokop ohne Namen zu nennen. Sie habe in den vergangenen Monaten aber ein Erlahmen der Anstrengungen in einigen neuen Mitgliedstaaten beim Thema illegale Einwanderung bemerkt. Man sehe aus den Statistiken genau, dass sehr viele Asylwerber diese Länder als Transitländern nützen. Zwar sei die Zahl der Asylwerber im bisherigen Jahresverlauf um 15 Prozent zurückgegangen, seit dem Sommer aber "steigt der Druck". Prokop führt das unter anderem auf das neue Fremdengesetz zurück, das mit Jänner in Kraft tritt, und Asylverfahren sowie die Abschiebung in sichere Drittstaaten beschleunigen soll.
Großer Konsens
Zum Thema Migration will die EU-Kommission vier verschiedene Fonds - für Grenzschutz, für Asyl, für Integration und für Rückführung - nach Angaben des Innenministeriums einrichten, die in Summe mit 5 bis 6 Mrd. Euro dotiert sein sollen. Hier habe großer Konsens geherrscht, dass man die betroffenen Länder auch finanziell unterstützen müsse, sagte Prokop. Sie habe ihre Ministerkollegen darauf hingewiesen, dass das Migrationsproblem nicht auf Afrika beschränkt sei, sondern auch in Osteuropa bestehe. Österreich habe die meisten Asylwerber aus der Russland, gefolgt von Serbien-Montenegro, Albanien und erst an vierter Stelle aus Afrika.