Das Team rund um Christoph Überhuber vom Institut für Analysis und Scientific Computing schaffte mit amerikanischen Kollegen auf einem so genannten Blue-Gene-Computer bei molekular-dynamischen Simulationen die Leistung von 60 Teraflops oder 60.000 Milliarden Rechenschritten pro Sekunde. Die Rechenleistung entspricht etwa der vierfachen Leistung sämtlicher an allen österreichischen Universitäten vorhandenen Computer, inklusive aller Arbeitsplatz-Geräte und zentralen Server. Das erstplatzierte Projekt konnte zum Vergleich dazu etwas 100 Teraflop/s erzielen, das Drittgereihte lag bei etwa 20 Teraflop/s.
Parallelverarbeitung
Zurückzuführen ist die seit 50 Jahren anhaltende exponentielle Leistungssteigerung von Computersystemen vor allem auf zunehmende Parallelverarbeitung. Der derzeit schnellste Computer der Welt - der "BlueGene/L-Server" - hat mehr als 130.000 Prozessoren (Recheneinheiten). Aber auch bei "Standard-PCs" wird Parallelverarbeitung immer stärker eingesetzt. Die Lösung einer gegebenen Aufgabenstellung muss dafür in angemessene Teilschritte zerlegt werden, was die Software-Entwicklung für Parallelrechner zu einer besonderen Herausforderung macht.