Graz - Bei der VA Tech Hydro sind am oststeirischen Hauptstandort Weiz seit rund einem Jahr etwa 240 Leiharbeiter an ihre jeweilige Stammfirmen zurück gestellt worden. 40 bis 50 Beschäftigte der Stamm-Mannschaft sind ausgeschieden - und ihre Stellen wurden nicht nachbesetzt, so VA Tech-Betriebsrat Siegfried Tromaier am Freitag auf APA-Anfrage. Grund dafür dürfte laut Tromaier die nicht gerade gute Auftragslage sein. Die Mitarbeiter sorgten sich um ihre Jobs.

Am Standort gebe es 950 Beschäftigte plus rund 100 Leiharbeiter, also insgesamt 1.150 Mitarbeiter. Natürliche Abgänge von Mitarbeitern seien zum Teil nicht nachbesetzt worden. Wäre die Nachfrage aufrecht geblieben, hätte man die Leute durchaus brauchen können, so der Betriebsrat. Jährlich seien auch rund 18 Lehrlinge fertig ausgebildet und übernommen worden, das sei jetzt auch nicht mehr so sicher. Grund für den Personalabbau: Aufträge von General Electric (GE), dem bisher wichtigsten Auftraggeber in den Hydro-Teilbereichen Gas-Kombi-Kraftwerke und Turbogeneratoren, lägen auf Eis. GE sei verunsichert, denn der neue Eigentümer Siemens ist ein Konkurrent.

Verkauf aus kartellrechtlichen Gründen

Siemens muss nach der Übernahme des VA-Tech-Konzerns die Hydro-Teilsparte aus kartellrechtlichen Gründen verkaufen. Die Frist für die Abgabe verbindlicher Angebote dürfte am 16. Dezember auslaufen. Tromaier hofft, dass noch heuer eine Verkaufsentscheidung fällt, denn die Mitarbeiter hätten Angst und "hoffen, dass es für sie weitergeht, gerade vor Weihnachten ist das bedrückend". Zuletzt hatte sich der steirische Landeshauptmann Franz Voves (S) immer wieder geäußert dass das Land keinen "Finanzspekulanten" als Investor wolle. Komme ein solcher zum Zug, überlege man die traditionell guten Beziehungen zu Siemens auf Eis zu legen.

Für die VA Tech Hydro wurden von Siemens zumindest fünf Bieter auf die Shortlist gesetzt. Dazu zählen der Grazer Anlagenbauer Andritz, der Industrielle Hannes Androsch, der britisch-amerikanische Finanzinvestor First Reserve, eine Gruppe um die Cross Industries von KTM-Chef Stefan Pierer (mit der UIAG, der Porr und dem früheren steirischen VP-Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl) sowie ein von der deutschen Allianz geführtes Konsortium, dem die österreichischen Bauunternehmer Soravia und Ex-Dorotheum-Manager Martin Ohneberg angehören. (APA)