Astana/Wien – Kasachstans Staatschef Nursultan Nasarbajew will bei Präsidentschaftswahlen am Sonntag das Kunststück vollbringen, ein Mandat für eine dritte, nunmehr fünfjährige Amtszeit zu gewinnen, obwohl die Verfassung des Landes nur zwei Amtsperioden zulässt und Nasarbajew ohnehin bereits seit 1989 den größten Staat Zentralasiens regiert. Der 65- Jährige argumentiert, die Verfassungsänderung, mit der die Zahl der Amtszeiten beschränkt wurde, sei erst später in Kraft getreten, seine erste, 1999 per Referendum verlängerte Amtsperiode zähle deshalb nicht.

Umfragen

Umfragen sagen einen leichten Sieg Nasarbajews mit bis zu 75 Prozent der Stimmen voraus. Kasachstans neuer Botschafter in Wien, Doulat Kuanyshev, hob den "erstmaligen politischen Wettstreit" von insgesamt fünf Kandidaten hervor. Als gewichtigster Herausforderer Nasarbajews gilt der frühere Parlamentspräsident Sharmahan Tuyakbai, Die Mehrheit der 15 Millionen Kasachen sieht aber in Nasarbajew einen Garanten für die Stabilität und den wirtschaftlichen Aufschwung. Die Ölförderung verdoppelte sich seit dem Ende der Sow^jetunion auf 1,2 Millionen Fass am Tag. (mab/DER STANDARD, Printausgabe, 3./4.12.2005)