"Angemessene Schritte"
"Es sind ernste Anschuldigungen erhoben worden, dass dieses Verfahren anders funktionieren könnte als es gemeint oder angebracht ist", hieß es weiter. Das Kommando der US-Armee im Irak prüfe deshalb diese Vorwürfe und werde im Falle jeglicher unangebrachter Handlungen ermitteln. Das Militär kündigte "angemessene Schritte" an, sollte es auch nur teilweise Zweifel an der Vorgehensweise geben oder eine beauftragte Firma anders gehandelt haben als von der Armee beabsichtigt.
"Wesentliches Hilfsmittel"
Unterdessen meldete die Nachrichtenagentur AFP, dass die US-Armee bereits bestätigt hätte, für Beiträge in irakischen Zeitungen bezahlt zu haben. Derartige Maßnahmen seien ein "wesentliches Hilfsmittel" um sicherzustellen, dass die irakische Bevölkerung "wahrheitsgetreue und glaubwürdige" Informationen erhalte, erklärte die US-Führung der multinationalen Truppen im Irak demnach. Das Angebot an Artikeln an irakische Zeitungen sei in einigen Fällen angenommen worden, so wie es im Irak beim Kauf von Anzeigenraum oder redaktionellem Platz üblich sei. Die Platzierung der Beiträge sei nach politischer und rechtlicher Prüfung erfolgt.
Hörfunksender
US-Senator John Warner sagte nach einem Gespräch mit Vertretern des Pentagon, das US-Verteidigungsministerium sammele noch Informationen über das Ausmaß des geheimen Programms und darüber, ob irakische Journalisten von der Armee für wohlwollende Beiträge bezahlt worden seien. Es hieß, dass die Privatfirma Lincoln Group unter Vertrag stand, um irakische Medienunternehmen mit vom US-Militär produzierten und bezahlten Beiträgen zu versorgen.