Teheran - Der iranische Präsident Mahmoud
Ahmadinejad hat am Sonntag seinen vierten Kandidaten für den
einflussreichen Posten des Ölministers nominiert. Die ersten drei
hatte das Parlament abgelehnt. Die Abgeordneten warfen allen
Kandidaten mangelnde Kenntnisse in der für das Land wichtigen
Ölindustrie vor.
Nun solle der frühere Stellvertreter Kazem Vaziri-Hamaneh
Ölminister werden, teilte Parlamentspräsident Gholamali Haddadadel
den Abgeordneten mit. Vaziri-Hamaneh war unter dem früheren
Ölminister unter anderem für die Koordinierungen zuständig und leitet
das Ministerium kommissarisch seit August.
Das Parlament soll in der kommenden Woche über den neuen
Kandidaten abstimmen. Das Amt des Ölministers gilt in der Regierung
der islamischen Republik als wichtiges Amt.
Der Iran ist der viertgrößte Erdölproduzent der Welt und der
Zweitgrößte in der Organisation Erdöl produzierender Länder (OPEC),
80 Prozent seiner Devisen nimmt das Land durch den Export von Erdöl
ein. Die Besetzung des Ölministeramtes ist deshalb von entscheidender
Bedeutung. Der Streit um den künftigen Ölminister hat einen Bruch
innerhalb des konservativen Lagers sichtbar gemacht, der zwischen
fundamentalistischen und pragmatischeren Konservativen verläuft. (APA/Reuters)