"Nichts Neues drin"
Volkswirte bei Banken zeigten sich ähnlich enttäuscht über die Erklärung. "Da steht nichts Neues drin", sagte Rob Hayward von der Bank of America in London. Interventionen der EZB erwartete Hayward auf dem derzeitigen Niveau nicht.
Die Minister erklärten, sie seien entschlossen, die notwendigen Strukturreformen entschiedener anzugehen. Auch die fiskalpolitische Konsolidierung solle schneller vorangebracht werden. Die Ministerrunde war am Morgen unter Leitung des portugiesischen Finanzministers Joaquim Pina Moura zusammengetreten. Am späten Vormittag kamen dann die übrigen vier Finanzminister der Europäischen Union hinzu. Nach Angaben der EU billigten die Finanzminister die Rahmengesetzgebung, über die die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Devisenreserven und ihr Eigenkapital erhöhen kann.
In einer Erklärung der Europäischen Zentralbank hieß es, dieser Schritt sei eher technischer Natur und "stammt nicht aus einer dringenden Notwendigkeit, jetzt das Kapital zu erhöhen oder weitere Devisenreserven einzufordern". An den Finanzmärkten war spekuliert worden, die EZB könnte ihre Reserven von 40 Milliarden Euro aufstocken und mit Interventionen den Kurs der zuletzt sehr schwachen Gemeinschaftswährung stützen.