Köln/Toulouse - Das Kontrollzentrum für Europas
Satellitensystem Galileo kommt nach Oberpfaffenhofen bei München, die
Galileo-Betreibergesellschaft wird ihren Sitz im südwestfranzösischen
Toulouse haben. Das gaben die deutsche Raumfahrtagentur DLR und der
französische Außenminister Philippe Douste-Blazy am Montag in
getrennten Erklärungen bekannt.
Die Ansiedlungen sind Douste-Blazys Angaben zufolge Teil eines
Rahmenabkommens der Galileo-Partner unter der Vermittlung des
früheren EU-Kommissars Karel van Miert.
Weiteres Kontrollzentrum in Italien
Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte,
soll das Galileo-Kontrollzentrum als "Herzstück" des geplanten
Navigationssystems am DLR-Standort Oberpfaffenhofen eingerichtet
werden. Von dort aus soll demnach der Regelbetrieb der insgesamt 30
Satelliten "über mindestens 20 Jahre hinweg" gesteuert werden.
Ausschlaggebend für die Entscheidung sei die "Kompetenz aus 40 Jahren
Raumflugbetrieb" in Oberpfaffenhofen gewesen. Ein weiteres
Kontrollzentrum soll in Italien entstehen, um das Ausfallrisiko
während des Regelbetriebes möglichst gering zu halten.
Der Bau des neuen Kontrollzentrums in Oberpfaffenhofen soll den
Angaben des DLR zufolge nächstes Jahr beginnen. Bereits während der
so genannten In-Orbit-Validationsphase (IOV) mit zunächst vier
Satelliten könne damit "ab 2008 ein vollwertiger Betrieb
gewährleistet werden". Die Stadtortentscheidung bringt den Angaben
zufolge hundert hochwertige Arbeitsplätze im Kontrollzentrum selbst,
dazu "eine große Zahl zusätzlicher Arbeitsplätze im regionalen
Umfeld", etwa im benachbarten Galileo-Anwendungszentrum.(APA)