Merkel, die diese Debatte erst nach der Wahl führen wollte, sprach von einer "zukunftsgerichteten" Diskussion darüber, ob bei den nächsten Wahlkämpfen mehr Sozial- und weniger Wirtschaftspolitik im Mittelpunkt stehen solle.
"Es hat die Vision gefehlt", erklärte der saarländische Ministerpräsident Peter Müller noch einmal mit Blick auf die Bundestagswahl, versicherte aber gleich, dass das keine Kritik an Merkel sei: "Das ist keine Frage, die auf Angela Merkel fokussiert werden kann." Schließlich hätte die gesamte Unionsspitze das Wahlprogramm abgesegnet. Ähnlich sieht es sein nordrhein-westfälischer Amtskollege Jürgen Rüttgers: "Dieser Wahlkampf war unterphilosophiert." Dafür wären alber alle in der Parteispitze verantwortlich.
Roland Koch, Ministerpräsiden von Hessen, warnte sogar davor, nun blitzartig einen anderen Kurs einzuschlagen: "Wir sind halt keine Seifenfabrik", meinte er, daher könne nicht gelten: "Wenn den Leuten die eine Seife nicht gefällt, stellen wir eine andere her."