Die SPÖ wird weiterhin auf die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses drängen, erklärte am Montag Klubobmann Josef Cap. Die vom Außenministerium eingesetzte Kommission sei zwar "Ausdruck des schlechten Gewissens", könne aber nicht die Aufgaben eines Untersuchungsausschusses erfüllen. Außenministerin Ursula Plassnik wolle diese Affäre offensichtlich so wie Schüssel "wegschweigen".
In Belgrad werden noch immer Zeitungsannoncen geschaltet, in denen für - illegale - Österreich-Visa geworben wird. Das Prozedere ist seit Jahren gleich, DER STANDARD berichtete: Visawerber benötigen eine Einladung nach Österreich - Schlepper organisieren eine solche gegen Geld (kolportiert 300 Euro), wobei es Zahlungen sowohl an Einladende als auch an Botschaftspersonal (kolportiert 70 Euro) gegeben haben soll.
ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka sprang der Außenministerin am Montag bei: "Wenn kriminelle Netzwerke ihre Hilfe beim Erschleichen von Visa anbieten, ist es an den Behörden des entsprechenden Staates dies abzustellen", erklärte er. Plassnik dränge darauf.