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Dem Skandal rund um die gefälschte Biografie des renommierten US-Journalist John Seigenthaler in der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia folgen Konsequenzen.

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Die freie Enzyklopädie Wikpedia wird weniger frei. Dem Skandal rund um die gefälschte Biografie des renommierten US-Journalist John Seigenthaler in der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia folgen Konsequenzen.

Internet-Rufmord

Wie im WebStandard berichtet fand der Journalist unter seinem Namen einen falschen Eintrag, laut Wikipedia sei er etwa an der Ermordung Kennedys beteiligt gewesen. Entgegen dem Prinzip der freien Enzyklopädie wurde der Eintrag einige Monate lang nicht ausgebessert, er selbst habe zu dem keinerlei Möglichkeit den Urheber zu belangen, beklagte Seigenthaler anschließen in der USA Today. In einem CNN Interview konfrontierte Seigenthaler Wikipedia-Gründer Jimmy Wales mit ähnlichen Vorwürfen.

Änderungen

Auch rund um den Podcast-Erfinder Adam Curry kam es zu Aufregung in der Wikipedia-Welt. Dieser soll einen Eintrag über sich selbst verändert haben, zu seinen Gunsten, wie ihm Kritiker vorwerfen. Vor allem die Frage der Neutralität der Wikipedia-Einträge wird nun nach diesem Fall heftig diskutiert.

Konsequenzen

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, der sich schon in der Vergangenheit enttäuscht über die Qualität mancher Artikel gezeigt hatte, zieht nun Konsequenzen. In der englischen Ausgabe der Enzyklopädie wird es in Zukunft nur mehr angemeldeten Nutzern möglich sein, neue Wikipedia-Einträge anzulegen. Nach wie vor wird allerdings jedem User die Möglichkeit offen stehen, bereits bestehende Artikel zu editieren.

 Wikipedia-Gründer Jimmy Wales zieht Konsequenzen.

Wales zu folge handle es sich aber um keine große Änderung, da die meisten neuen Einträge von registrierten Wikipedia-Mitgliedern geschrieben werden, anonyme Nutzer hingegen zumeist bereits vorhandene Artikel editieren.

Deutschsprachige Wikipedia nicht betroffen

Die deutschsprachige Wikipedia- Enzyklopädie ist von den Änderungen bisher nicht betroffen. Um jeden Preis will man an den bisherigen Prinzipien aber auch nicht festhalten. "Das Wiki-Prinzip – die Tatsache, dass jeder Internetnutzer zum Projekt mit seinem Wissen beitragen kann, hat Wikipedia überhaupt erst möglich gemacht, ist aber als Mittel zum Zweck zu betrachten. Es ist nicht auszuschließen, dass in Zukunft andere Editionsprinzipien angewandt werden, um das Erreichte zu sichern," sagte eine Wikimedia-Sprecherin gegenüber dem Newsdienst heise.de .(red)