Frankfurt - Der Bayer-Konzern und das davon abgespaltene Chemieunternehmen Lanxess müssen für kostspielige Einigungen in Kartellverfahren um Preisabsprachen in den USA Millionensummen zurückstellen.

Bayer teilte am Dienstag mit, der Konzern habe in den USA Schadenersatzvergleiche in Kartellverfahren erzielt, die den Polymer-Bereich beträfen, und hierfür im vierten Quartal 275 Mio. Euro zurückgestellt.

Jahresprognose nicht betroffen

Lanxess kündigte an, für die Einigungen in Bezug auf den ehemaligen Kautschuk-Bereich von Bayer 61 Mio. Euro Rückstellungen gebildet zu haben. Ein Bayer-Sprecher wies darauf hin, dass die Jahresprognose davon nicht betroffen sei, da sie auf den Gewinn vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sonderposten abziele. Auch die Ebitda-Prognose von Lanxess gilt vor Sonderposten.

Bayer hatte im Zwischenbericht zum dritten Quartal auf das Verfahren in den USA verwiesen, bei dem es um den Vorwurf wettbewerbswidriger Absprachen bei Kautschuk-Produkten geht. In zwei Fällen hatte sich der Konzern mit dem US-Justizministerium bereits auf die Zahlung von Geldstrafen von insgesamt rund 70 Mio. Dollar (59,5 Mio. Euro) geeinigt.

Weiter Belastungen

Bayer rechnet mit weiteren Belastungen aus den Verfahren. Im Verlauf der Verfahren und zivilrechtlichen Schadenersatzklagen würden voraussichtlich weitere Aufwendungen erforderlich sein, die für Bayer von wesentlicher Bedeutung sein könnten. Dagegen kommen auf Lanxess den Angaben zufolge keine weiteren Kosten zu.

Im Zuge der Abspaltung von Bayer im Jänner 2005 sei vereinbart worden, dass Lanxess 30 Prozent der aus den Kartellklagen entstehenden Kosten übernehme, maximal aber 100 Mio. Euro. Diese Summe sei bereits erreicht worden. (APA/Reuters)