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Hundert Jahre Hornhaut-Verpflanzung: Heute übernimmt meist der Laser die Aufgaben des Skalpells.

Foto: APA/EPA/Stephen Jaffe
Wien - Am 7. Dezember vor 100 Jahren wurde zum ersten Mal eine menschliche Hornhaut verpflanzt. Die als Meilenstein in der Geschichte der Medizin gewertete Transplantation - zugleich die erste Organverpflanzung - gelang dem damals 44 Jahre alten Wiener Arzt Dr. Eduard Konrad Zirm in der nordmährischen Stadt Olmütz. Er verhalf einem 45-jährigen Tagelöhner, der sich Löschkalk in die Augen gespritzt hatte, wieder zu Sehvermögen.

Spender der Hornhaut war ein elfjähriger Bub, der durch einen Metallsplitter erblindet war, wobei die Hornhaut aber unversehrt blieb. Sie wurde dem 45-jährigen Alois Glogar eingepflanzt. Die Transplantation am linken Auge verlief erfolgreich. Die Hornhaut im rechten Auge entzündete sich jedoch und musste wieder entfernt werden.

Eduard Konrad Zirm war zunächst Augenarzt an der Zweiten Wiener Augenklinik und trat 1892 in die k.k.Franzensuniversität in Olmütz ein, wurde zwei Jahre später Ordinarius und baute die Klinik zur modernsten Augenheilanstalt und Europa und zu größten im deutschsprachigen Raum aus. Dort behandelte er auch Menschen, die sich die Dienste von Chirurgen gewöhnlich nicht leisten konnten. Das brachte ihm große Popularität. Zirm führte allein in Olmütz mehr als 7.800 Star-Operationen durch.

Vor allem in den USA gewürdigt

Zirm ist im März 1944 in Olmütz gestorben. Nach Kriegsende wurde seine Urne nach Graz überführt und bestattet. Die herausragende Leistung des Chirurgen wurde vor allem in den USA gewürdigt. Die Eye Bank Association of America nahm ihn in ihre Hall of History auf. (APA)