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Der Generaldirektor der Europäischen Raumfahrt Agentur ESA, Jean-Jacques Dordain, informiert die Medien.

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Start einer Ariane-5-ECA in Kourou, Französisch-Guyana am 16 November 2005. Die Weiterentwicklung dieser Rakete sollen in Zukunft zwei Satelliten mit insgesamt bis zu zehn Tonnen Gesamtgewicht ins All gebracht werden.

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Berlin - Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) soll in den kommenden fünf Jahren jährlich 2,5 Prozent mehr für die Wissenschaft erhalten. Das ist eines der wichtigsten Ergebnisse des am Dienstag zu Ende gegangenen ESA-Ministerrates in Berlin. Das Wissenschaftsbudget der ESA beträgt derzeit rund 400 Millionen Euro jährlich. Nach zähem Ringen verständigten sich die Länder auf einen Gesamtetat der europäischen Weltraumorganisation von 8,36 Milliarden Euro für die kommenden Jahre.

Einigung auf Mars-Mission

Inhaltlich einigen sich die Vertreter der 17 ESA-Mitgliedsländer unter anderem auf eine neuerliche Mars-Mission. Ziel bleibt die Suche nach Leben auf dem roten Planeten. Weitere Schwerpunkte sind der Start von Satellitensystemen zur Erdbeobachtung (GMES), die Weiterführung der Internationalen Raumstation ISS und die Fortentwicklung der Trägerrakete Ariane.

EU-Kommissar Günter Verheugen betonte besonders die europäische Zusammenarbeit. Erster Erfolg des gemeinsamen Engagements sei der für den 26. Dezember geplante Start des ersten Galileo-Satelliten. Europa brauche eine starke und wettbewerbsfähige Weltraumpolitik, erklärte Verheugen. Auch an dem Satelliten-System für globale Überwachung von Umwelt und Sicherheit GMES will sich die EU beteiligen und damit die Kooperation ausbauen.

ESA-Generalsekretär zufrieden

ESA-Generalsekretär Jean-Jacques Dordain zeigte sich erfreut über die "positiven Signale", die vom Ministerratstreffen ausgegangen seien. Nicht nur die Weiterführung bestehender Programme, sondern auch die Entwicklung neuer Missionen seien wichtig. Dordain bewertet es als außerordentlich positiv, dass die ESA trotz der Haushaltsschwierigkeiten der Mitgliedsländer 95 Prozent der veranschlagten Mittel für den Etat bekommen habe.

Österreich steuert rund 40 Millionen Euro in das ESA-Budget bei, davon 13,2 Millionen in das Pflichtprogramm und 16,3 Millionen in Wahlprogramme, sagte Forschungsstaatssekretär Eduard Mainoni (B) nach der Sitzung gegenüber der APA. Der Rückfluss - hauptsächlich in Form von Aufträgen für die heimische Industrie - liegt derzeit bei 94 Prozent.

Einen Schwerpunkt bei den Wahlprogrammen bildet dabei für Österreich GMES, bei dem für eine erste Projektphase fünf Millionen Euro locker gemacht werden. Das Programm ist offenbar sehr attraktiv, die ESA-Mitglieder wollen 25 Prozent mehr dafür investieren als ursprünglich veranschlagt. Für die Beteiligung am Telekommunikationsprogramm ARTES wird Österreich bis 2010 20 Millionen bezahlen. 15 Millionen bis 2010 kostet die Teilnahme an Programm Aurora, das der Erforschung des Sonnensystems dient. Zum Beispiel ist Mars Express ein Teil von Aurora.

Weiterentwicklung der ISS

Als größtes Großforschungslabor soll die Weltraumstation ISS weiterentwickelt werden. Deutschland ist am Aufbau mit 41 Prozent und an den Betriebskosten zu 38 Prozent beteiligt und damit europäischer Programmführer.

Die Europäische Weltraumorganisation kommt regelmäßig alle drei bis vier Jahre zusammen, um Grundsatzentscheidungen für die gemeinsame europäische Raumfahrtpolitik zu treffen. Die ESA zählt 17 Mitgliedstaaten. Erstmals sind Beobachter aus den zehn Beitrittsstaaten an der Konferenz dabei. (APA/AP)