Heftige Kritik am Vorgehen der ägyptischen Behörden gegen unabhängige Wahlberichterstatter hat die internationale Organisation für die Verteidigung der Pressefreiheit "Reporter ohne Grenzen" (RSF) am Dienstag in einer Pressemitteilung geübt. Aufgelistet wurden zahlreiche Fälle von Arbeitsbehinderungen für Journalisten, brutalem Verhalten der Polizei und sogar Vergewaltigungsversuchen an Journalistinnen. RSF (auch ROG) fordert die ägyptischen Behörden auf, die gewalttätigen Übergriffe bei der Wahlberichterstattung zu beenden.

Zu den angegriffenen Journalisten zählen laut RSF neben oppositionellen Journalisten wie Mohamed Reda und Wael Mostafa von der Wochenzeitung "Afaq Arabiya" u.a. auch der Korrespondent der "Los Angeles Times", Hossam a-Hamalawy, der von neun Zivilpolizisten geschlagen worden sei. Der BBC-Reporter Mohammad Taha sei von einem Polizeibeamten heftig geschlagen, Marwa Gadallah vom Fernsehen der Vereinigten Arabischen Emirate von Sicherheitskräften daran gehindert worden, ein Wahllokal zu betreten. Mohamed al-Bolok vom panarabischen TV-Nachrichtensender Al-Jazeera und sein Team seien auf einer Polizeiwache festgehalten worden. Bei der dritten Runde der ägyptischen Parlamentswahlen, die am 1. Dezember in neun Provinzen stattfand, wurden nach RSF-Informationen drei Fernsehteams daran gehindert zu filmen. (APA)