Bombe im Navarra
Bereits in der Nacht zum Dienstag brachte die ETA eine Bombe im nordspanischen Navarra zur Explosion. Dabei gab es nur geringen Sachschaden. Der anonyme Anrufer kündigte eine Stunde vor den Anschlägen in Madrid beim Rettungsdienst DYA fünf Bombenexplosionen zwischen 15.00 und 15.30 Uhr an, wie die Organisation mitteilte. Er habe keine Angaben zu den Anschlagsorten gemacht. Die schwachen Detonationen hätten jedoch kaum Schäden angerichtet.
Terroristen in Straßengräben
Nach der telefonischen ETA-Warnung habe die Polizei die Straßen rechtzeitig für den Verkehr sperren können. Es habe sich um kleinere Sprengsätze gehandelt, die von den Terroristen in Straßengräben deponiert worden seien. Es sei jedoch beunruhigend, dass die ETA trotz der scharfen Antiterrorkontrollen und der Überwachungskameras der Autobahnen in Madrid habe zuschlagen können, hieß es im Rundfunk.
Warnung vor Angriff
Der Flughafen in Santander wurde komplett geräumt, nachdem im Namen der ETA vor einem Granatenangriff auf den Airport gewarnt wurde, teilte die spanische Luftsicherheit mit.Den Angaben zufolge wurden sämtliche Flüge umgeleitet; die Polizeipräsenz auf dem Flughafen wurde verstärkt. Der Anruf ging bei der baskischen Zeitung "Gara" ein, wie deren Online-Ausgabe berichtete.
Nationalfeiertag
Die Anschläge fielen mit dem 27. Jahrestag der spanischen Verfassung zusammen, der am Nationalfeiertag traditionsgemäß mit einer offiziellen Zeremonie im Parlament in Madrid begangen wurde. Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero (Sozialisten/PSOE) hatte dabei mit Blick auf ein Ende des ETA-Terrors von wichtigen Fortschritten gesprochen. Der Nationalfeiertag erinnert an die am 29. Dezember 1978 in Kraft getretene spanische Konstitution.
Forderung nach Abkehr vom Terror
Im Vorjahr war die ETA am Nationalfeiertag ebenfalls mit einer Anschlagsserie in Erscheinung getreten. Dabei wurden bei sieben Anschlägen landesweit insgesamt fünf Menschen verletzt. In einem Stunden zuvor bekannt gewordenen Schreiben hatte die ETA indes erklärt, sie sei die ständigen Spekulationen über eine "Waffenruhe" leid. Für einen Gewaltverzicht müssten Spanien und Frankreich zunächst das Selbstbestimmungsrecht der Basken anerkennen.