Für das Klonen wird der Zellkern einer Körperzelle in eine zuvor entkernte Eizelle eingepflanzt. Anschließend organisiert sich - vereinfacht gesagt - das genetische Material im Kern neu, es wird gleichsam auf Embryo umprogrammiert, dann beginnen die Teilungen. Bisher hat man angenommen, dass dieses Umprogrammieren häufig mit Fehlern behaftet ist und dass deshalb die Mehrzahl der Klon-Versuche schief geht.
Kaum Unterschiede zu Retoren-Befruchtung
Künstliche Besamung ist ein in der Landwirtschaft auch bei uns gängiger Eingriff. Dabei wird eine Kuh durch einen Tierarzt oder Besamungstechniker mit Sperma versorgt und - so alles funktioniert hat - ganz normal schwanger. Die Retoren-Befruchtung passiert dagegen außerhalb des Mutterleibes, Spermien werden unter dem Mikroskop in eine Eizelle eingebracht. Anschließend muss der Jungembryo wieder in eine Gebärmutter eingepflanzt werden.
Die Wissenschafter verglichen nun normal künstlich besamte, Retorten-befruchtete und durch Klonen entstandene Embryonen von Rindern auf fehlerhafte Genprodukte. Dabei stellten sie zu ihrem Erstaunen fest, dass die Klon-Embryonen nach einer Umbauphase von rund einer Woche jenen durch künstliche Besamung ähnlicher waren als solche, welche im Reagenzglas gezeugt wurden. Auch gab es kaum Unterschiede zwischen den Klon-Embryos.
Bisher 13 Säugetierarten mit Erfolg geklont
Die Forscher schießen daraus, dass eine fehlerhafte Umprogrammierung der ehemaligen Körperzellkerne nicht die Ursache für die vielen Fehlschläge beim Klonen sein könne. Bisher wurden 13 Säugetierarten erfolgreich geklont, nur in einem bis fünf Prozent der Versuche sind die Forscher erfolgreich.