Wien - Im achtköpfigen österreichischen Team für die Triest gibt es einen Debütanten, von dem man mutmaßlich noch viel hören wird. Der Mann heißt David Brandl und will ganz nach oben. Die Qualifikation für seine ersten Kurzbahn-Titelkämpfe sind nur einer der Schritte dorthin.

Der 18-jährige Kraul-Spezialist schaffte den Durchbruch im vergangenen Sommer, als er bei den Jugend-Europameisterschaften in Budapest über 200 m Kraul auf Rang vier kam. Seine Zeit brachte ihm sogar die Norm für die Weltmeisterschaften in Montreal, doch die Limitfrist war schon abgelaufen. Nun unterbot er die geforderte Zeit ganz regulär und klar beim Ströck-Qualifying über seine favorisierten 200 m Kraul, fixierte zudem drei österreichische Junioren-Rekorde.

"Mit Vier wollte ich nicht mehr"

Für Brandl zählt seit seinem dritten Lebensjahr vorrangig das Schwimmen. "Nur mit vier Jahren wollte ich nicht mehr, da habe ich ein Jahr pausiert", erzählt der Oberösterreicher. Im Jahr 2000 wurde er von Coach Boris Zenow entdeckt und in die Südstadt geholt, auf Grund dessen Pensionierung wechselte Brandl im vergangenen August zu Helge Gödecke auf die Linzer Gugl.

Dass er in den vergangenen Monaten nicht nur an seine früheren Leistungen anknüpfte, sondern sich beträchtlich weiter steigerte, ist bemerkenswert. Denn im Normalfall durchschreitet man nach einem Trainerwechsel eine Talsohle. Brandl: "Der Wechsel nach Linz war eine gute Entscheidung. Es ist schade, dass Zenow aufgehört hat und ich bin auch weiter mit ihm in Kontakt, aber mit Helge verstehe ich mich gut und ich habe auch gute Trainingspartner."

In erster Line meint Brandl damit Dominik Koll, mit dem er sich heiße Duelle liefert. "Einmal ist er besser drauf, dann wieder ich. Dominik hat mehr Schnellkraft und ich mehr Ausdauer." Daher fühlt sich Koll auf den Strecken von 100 bis 400 m Kraul wohler, Brandl zieht die Distanzen von 200 bis 1.500 m vor. Derzeit ist Brandl besser drauf, da der 20-jährige Koll während seines sechswöchigen Grundwehrdienstes kaum zum Trainieren gekommen ist.

Bis zu den Weltmeisterschaften vom 5. bis 9. April in Shanghai sollte Koll den Rückstand aufgeholt haben, doch die WM steht nicht auf dem Terminplan der Gödecke-Truppe. "Wir sind zu dieser Zeit auf Trainingslager", erklärt der Deutsche, seine volle Konzentration gilt der Langbahn-EM im Sommer in Budapest. (APA/red)