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Nicht näher genannte US-Regierungsvertreter über Angela Merkel: "Wir sind uns nicht ganz darüber im Klaren, was sich da in ihrem Kopf abgespielt hat".

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Bukarest - Hohe US-Regierungsvertreter haben der Darstellung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel widersprochen, dass US-Außenministerin Condoleezza Rice ihr gegenüber Fehler bei der Verschleppung des Deutsch-Libanesen Khaled El Masri durch den US-Geheimdienst CIA eingestanden haben.

Wenige Stunden nach dem Ende der gemeinsamen Pressekonferenz von Merkel und Rice bestritten hohe US-Beamte diese Darstellung. Die Beamten sagten, sie hätten mit Mitarbeitern Merkels nach deren gemeinsamer Pressekonferenz mit Rice darüber diskutiert, wie es zu dieser Interpretation kommen konnte. Rice habe Fehler im Falle El Masri nicht zugegeben.

"Keine Fehler eingeräumt"

Die US-Regierung habe die deutsche Regierung zwar über die Festnahme El Masris und seine Freilassung informiert, dabei aber nicht von Fehlern gesprochen, sagte ein hoher Regierungsbeamter vor Journalisten am Dienstag in Bukarest, wo Rice am Nachmittag Station machte. "Wir sind uns nicht ganz darüber im Klaren, was sich da in ihrem Kopf abgespielt hat", sagte er mit Blick auf Merkels Darstellung.

Möglicherweise habe sich die Kanzlerin mehr auf Medienberichte bezogen als auf den Inhalt ihrer Gespräche mit der US-Regierung, als sie gesagt habe, die US-Regierung habe Fehler eingestanden. El Masri war freigelassen worden, nachdem die USA zu dem Ergebnis gekommen waren, es gebe keine Grüne mehr für seine weitere Inhaftierung.

Keine Stellungnahme

Auf die Frage, ob die USA je konkrete Erkenntnisse gehabt hätten, die dessen Festhalten gerechtfertigt hätten, lehnte ein US-Regierungsvertreter eine Stellungnahme ab. El Masri sei von den US-Behörden ursprünglich wegen des Verdachts festgenommen worden, einen falschen Pass zu benutzen. Außerdem sei sein Name mit dem eines Terroristenführers verwechselt worden sei. Der Pass erwies sich später als echt. (APA/Reuters)