Wien - Eine Intervention der Europäischen Zentralbank (EZB) beim nächsten Schub der Elfer-Währung nach unten erwartet die Zins- und Währungsexpertin der Raiffeisen Zentralbank Österreich (RZB), Lydia Kranner. Die EZB werde bei einer weiteren Abschwächung der Relation zum Dollar überflüssige Dollarreserven verkaufen. "Es wird Zeit, dass die EZB zeigt, dass sie da ist und etwas tut", so Kranner am Montagnachmittag. Kritischer Wert erreicht Nach Ansicht der RZB ist der kritische Wert beim Euro bereits erreicht. Bei einer künftigen Intervention der EZB gehe es gar nicht so sehr um den Wert des Euro an sich, sondern die EZB müsse deutlich machen, "dass es nicht immer nur in eine Richtung geht". Die Märkte hätten schon viele gleich lautende Erklärungen der EU-Finanzminister gehört. "Was fehlt, sind Taten", so Kranner. Die RZB glaubt heuer nicht mehr an das Erreichen der Parität zwischen Euro und US-Dollar. Per Ende Juni sei ein Euro-Kurs von 0,88 zum Dollar wahrscheinlich, bis Jahresende wird eine schrittweise Erholung bis auf 0,98 Dollar gesehen, heißt es in der jüngsten RZB-Analyse. Im Laufe des nächsten Jahres sollte die Parität zum Dollar wieder erreicht werden. (APA)