Wien - Als "inhaltlsleere Lobpreisungen der Regierung" kritisierte SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl die "Endlosschleife an Huldigungsfloskeln" zum Kinderbetreuungsgeld. Der Anstieg der vorwiegend Bezieherinnen allein sei kein Anhaltspunkt für einen politischen Erfolg. "Oder wird bei geringeren Bezieherzahlen als im Vormonat von einem politischen Misserfolg gesprochen? Die Reformverweigerung der Regierung wird so zum Programm erhoben, obwohl Sozialpartner und Betroffene eine Flexibilisierung fordern", sagte Kuntzl in einer Aussendung.

"Studien der Arbeiterkammer, Erhebungen des IHS und selbst Untersuchungen des AMS ergeben alle das gleiche traurige Bild: Durch das derzeit starre Kindergeld wird der Wiedereinstieg in den Beruf erheblich erschwert. Frauen müssen Gehaltseinbußen in Kauf nehmen oder sehen sich mit Arbeitslosigkeit konfrontiert."

Kuntzl verwies auf den gemeinsamen Vorstoß der Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung: "Der Vorschlag der Sozialpartner hat diese Probleme aufgegriffen und beinhaltet viel versprechende Lösungsansätze. Die Zuverdienstgrenze bei gleichzeitiger Arbeitszeitreduktion fallen zu lassen ermöglicht es mit einem Fuß im Job zu bleiben. Der kürzerer Bezug bei einem höheren monatlichen Entgelt wäre eine Maßnahme, die es zulässt, maßgeschneiderte Modelle für die jeweiligen Lebensumstände der Familien zu entwerfen." (APA)