Eisenstadt - Die "Dreigroschenoper" von Bert Brecht und Kurt Weill steht im kommenden Sommer bei den Schlossspielen Kobersdorf auf dem Spielplan. Intendant Wolfgang Böck schlüpft bei seiner dritten Produktion in die Rolle des Mackie Messer. Am Mittwoch wurde in Eisenstadt ein Sponsoring-Vertrag mit der Begas unterzeichnet, die seit 2002 die Schlossspiele als ein Hauptsponsor unterstützt.
2004 sei - trotz Wetterkapriolen - ein sehr erfolgreiches Jahr gewesen, bilanzierte Böck die heurige Theatersaison in Kobersdorf. Ein Wermutstropfen war, dass man zwei Vorstellungen absagen musste, "nachdem es Schusterbuben geregnet hat", so Böck. Ansonsten habe sich die Produktion gut verkauft und sei auch vom Publikum gut aufgenommen worden.
Theaterreise
"Ich möchte ordentliches, solides Theater machen, das die Menschen mitnimmt auf eine Theaterreise, das sie auch bewegt", mit dieser Intention gehe er auch an die Dreigroschenoper, meinte Böck. Allzuviel könne man noch nicht verraten, die Überlegungen seien aber schon sehr weit gediehen: Die Musik soll in der originalen Instrumentalbesetzung gespielt werden, bei der Inszenierung will man sich eine "speziell für Kobersdorf" zugeschnittene Fassung überlegen, die mit weniger Darstellern auskommt.
Die Bühne biete viele Möglichkeiten, wie das schon bei "Liliom" zu sehen gewesen sei. "Nächstes Jahr wird es kein Video geben", kündigte Böck an: "Man wird vielleicht ein bisschen mehr wieder das Schloss spüren." Die Bühne soll an den Seiten etwas "abgespeckt" werden. Für 2006 hoffe er jedenfalls "auf einen etwas freundlicheren Sommer, als es der letzte war."
Neue Besuchergruppen
Böck sei es als Intendant gelungen, neue Besuchergruppen nach Kobersdorf zu bringen, so Kulturlandesrat Helmut Bieler (S). Liliom sei ein hervorragend angenommenes Stück, er sei überzeugt, dass mit der Dreigroschenoper der Erfolg fortgesetzt werden kann. Die Begas als Sponsoring-Partner unterstützt die Schlossspiele mit 8.100 Euro.
Die Premiere findet am 4. Juli 2004 statt, gespielt wird diesmal in der Zeit von 6. bis 30. Juli. Für die Dreigroschenoper wurden 14.000 Karten aufgelegt. 2.500 seien schon verkauft, so Schlossspiele-Geschäftsführer Josef Wiedenhofer.