Milosevic verfügt über eine Gefängniszelle, einen Raum für die Archivierung von mehreren hunderttausend Seiten Prozessunterlagen und ein Büro, in dem er seine Verteidigung organisieren kann. Er muss sich wegen der Kriege auf dem Balkan wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord verantworten.
Sozialisten um Parlamentsdebatte über Ex-Staatschef bemüht
Die Sozialistische Partei (SPS) von Milosevic hat am Mittwoch im serbischen Parlament eine Debatte über den prominentesten Angeklagten des UNO-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag beantragt. Die Sozialisten wollen vom Parlament die Unterstützung für ihre Forderung nach einer vorläufigen Einstellung des seit knapp vier Jahren laufenden Prozesses gegen Milosevic erhalten.
Im Antrag der Partei wird auf den stark verschlechterten Gesundheitszustand des ehemaligen Staatschefs hingewiesen. Die Regierung von Ministerpräsident Vojislav Kostunica verlangt Sicherheitsgarantien, welche Milosevic die Behandlung in einem Belgrader Krankenhaus ermöglichen würden.
Die serbische Regierung ist im Parlament auf die Unterstützung von 22 sozialistischen Abgeordneten angewiesen. Die Parteifreunde des Ex-Staatschefs haben ihren Antrag, der nur einen Tag vor dem Besuch der Tribunal-Chefanklägerin Carla del Ponte in Belgrad erfolgte, als "Erklärung über den Schutz des Rechtes von Slobodan Milosevic auf Leben und Gesundheit" formuliert.