Wien - Bereits jetzt bringen sich die Interessenten an der Plastikkarten-Gesellschaft Austria Card in Position. Die Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) will sich von ihrer 100-Prozent-Tochter trennen, der offizielle Verkaufsprozess soll Anfang 2006 starten.

Unter den bisher bekannten fünf Bewerbern befinden sich auch der deutsche Siemens-Konzern und die Österreichische Staatsdruckerei (ÖSD), berichtet der "Kurier" in seiner Ausgabe von morgen, Donnerstag.

"Wir interessieren uns dafür und wollen die Austria Card kaufen", bestätigte Noch-Siemens-Chef Albert Hochleitner im Blatt. Siemens ist im Verkehrsbereich breit vertreten, zu den wenigen Ausnahmen zählt der Zahlungsverkehr.

Auch die Staatsdruckerei hat laut Vize-Aufsichtsratspräsident Robert Schächter ihr Kaufinteresse bei der Notenbank deponiert. Die ÖSD stellt Reisepässe und die neuen Personalausweis-Karten her.

Kompetenz im Exportgeschäft

Sowohl Siemens als auch die Staatsdruckerei bringen die von der Nationalbank geforderte Kompetenz im Exportgeschäft mit. Das ist bei personalisierten Daten ein sensibles Thema. Die Plastikkarten sollen - in Verbindung mit Speicherchips - nicht nur bei Bankomat- und Kreditkarten eingesetzt werden, sondern auch bei der eCard.

Neben den beiden genannten Firmen soll es noch drei weitere Interessenten geben, einer dürfte das deutsche Karten-Unternehmen Giesecke, das seit Wochen in Deutschland bestreikt wird, weil deren Kartenfertigung in die Slowakei verlegt wird. Detail am Rande: Auch die Nationalbank, die möglicherweise mit bis zu 25 Prozent an der Austria Card beteiligt bleibt, verlangt von den Käufern eine Standortgarantie. (APA)