Frankfurt - Die Deutsche Bundesbank erwartet für Deutschland im kommenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,3 bis 1,4 Prozent. Bundesbankpräsident Axel Weber sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe), in diesem Jahr werde das Wachstum gut 1 Prozent betragen. "2006 darf man mit etwa einem Viertel Prozentpunkt mehr Wachstum rechnen." Die weiteren Aussichten aber sieht die Bundesbank weniger rosig. Das Wachstum werde auf das Niveau dieses Jahres zurückfallen.

Auch nach der Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Weber weiterhin "Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität in gewissem Umfang". Weber sagte: "Ich will nicht verhehlen, dass ich mir durchaus eine etwas stärkere Normalisierung des Zinsniveaus hätte vorstellen können." Die Entscheidung des EZB-Rats, dem Weber angehört, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,25 Prozent anzuheben, sei aber einstimmig erfolgt.

Weber stellte klar, dass die EZB sich weitere Zinserhöhungen vorbehalte. "Wir fahren jetzt auf Sicht und haben keine vorab festgelegte Reihe von Zinsschritten angekündigt. Zugleich schließen wir aber nicht aus, Inflationsrisiken angemessen zu begegnen." (APA/dpa)