In den vergangenen Jahren habe es in Mitteleuropa und im Baltikum sowie in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) substanzielle Fortschritte beim Übergang zur Marktwirtschaft gegeben, heißt es in dem Bericht. In Mitteleuropa hätten die Märkte positiv auf die vorangegangenen Reformen reagiert, und die GUS habe von politischen Veränderungen in einigen Ländern profitiert. In den EU-Kandidatenländern haben sich die Reformen gegenüber früheren Jahren verlangsamt - allerdings habe es in Serbien-Montenegro eine Reihe von Reformen gegeben.
Neue EU-Länder vor GUS und Südosteuropa
Was das wirtschaftliche Umfeld betrifft, sind die neuen EU-Länder der GUS und Südosteuropa deutlich voraus und nähern sich langsam den alten EU-Ländern an. Als wesentliche Hindernisse in den neuen EU-Ländern werden arbeitsrechtliche Vorschriften sowie Korruption bei der Vergabe öffentlicher Aufträge gesehen.
Während sich das Geschäftsklima seit der letzten Umfrage 2002 durchschnittlich verbessert hat, sind zwischen den einzelnen Ländern beträchtliche Unterschiede festzustellen. Die Hindernisse für Unternehmen sind in den Transformationsländern noch immer deutlich größer als in den entwickelteren Volkswirtschaften. Am stärksten betroffen sind dabei jene Unternehmen, die am stärksten zum Wirtschaftswachstum und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen - private, exportorientierte und profitable Betriebe, die ihre Gewinne reinvestieren, sowie kleine Unternehmen. Generell sind neu gegründete Betriebe und Unternehmen mit ausländischen Eigentümern erfolgreicher als staatliche und privatisierte Unternehmen - dieser Unterschied halte sich seit Jahren konstant, heißt es in dem EBRD-Bericht.
Das Wirtschaftswachstum hat sich in den Transformationsländern zwar verlangsamt, trotzdem wird für heuer ein BIP-Zuwachs um 5,3 Prozent erwartet. In den neuen EU-Ländern dürfte die Wirtschaft heuer um durchschnittlich 4,2 Prozent wachsen. Tschechien, Ungarn und Polen haben jedoch Probleme, ihre Budgetdefizite auf ein von der EU toleriertes Niveau zu senken. Mehrere Länder weisen beträchtliche Zahlungsbilanz-Defizite aus. In Südosteuropa wird die Wirtschaft heuer voraussichtlich um 4,8 Prozent wachsen. Die meisten Balkanländer konnten ihre Budgetdefizite reduzieren, die Inflation hat sich verlangsamt.
GUS-Wirtschaft wächst um 6,2 Prozent
Die GUS-Wirtschaft wird heuer um 6,2 Prozent wachsen, wozu auch der hohe Ölpreis beiträgt. In einigen Ländern werden jedoch Kapazitätsengpässe spürbar und die Inlandsinvestitionen sind unzureichend. Gleichzeitig nehmen in einigen größeren GUS-Staaten die öffentlichen Ausgaben und die Inflation zu.