"Wahre Liebe oder schnöder Mammon - wie wird sich Sophie entscheiden?",

wollte die ARD noch im Oktober im Rahmen einer ungewöhnlichen Werbeaktion wissen. Der Sender ummantelte damals die deutsche Ausgabe des Branchenblatts Horizont mit einer vierseitigen Beilage zum Start der Telenovela Sophie - Braut wider Willen.

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"Junge Adlige vor Zwangsheirat",

stand da in großen Buchstaben auf künstlich angegrautem Papier. Mit der Aktion sollten Werber gelockt werden: "Melodram erreicht Millionen", versprach man vollmundig. "Sophie wird eine neue Mode auslösen", meinte gar ARD-Werbemanager Achim Rohnke

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Nichts davon traf ein.

Die Quoten waren von Anfang an mau, jetzt droht der Kitschballade nach nur drei Monaten ein vorzeitiges Ende. Dass Sophie schon Anfang Februar den - das darf man hier ausnahmsweise schon vorwegnehmen - allein selig machenden Hafen der Ehe ansteuern wird, dementiert der Sender zwar noch, mehr als 65 Folgen gestehen ihm aber anscheinend selbst wohlwollende ARD-Programmmacher kaum noch zu. Geplant waren mindestens hundert

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Das Ende hat freilich noch einen Nebenschauplatz:

ATV+ freute sich nur kurz über den gelungenen Einkauf. Übertrieben romantische Gefühle für die liebeskranke Yvonne Catterfield brachte man dort aber nie auf. Schon jetzt schmachtet das Adelsgör nicht mehr im Vorabend. Ein leuchtendes Beispiel dafür, dass dem Publikum längst nicht alles zumutbar ist. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 10./11.2005)

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