Washington - Die enttarnte CIA-Agentin Valerie Plame, die unfreiwillig zum Mittelpunkt eines Washingtoner Enthüllungsskandals wurde, hat nach Medienberichten ihre Geheimdienstkarriere an den Nagel gehängt. Danach verbrachte sie am Freitag ihren letzten Tag bei der CIA.

Plame ist die Frau des ehemaligen Botschafters und ausgesprochenen Irak-Krieggegners Joseph Wilson. Die Expertin für Massenvernichtungswaffen hatte lange Zeit verdeckt gearbeitet, aber dann war ihr Name 2003 plötzlich in US-Medien aufgetaucht - kurze Zeit, nachdem ihr Mann der US-Regierung vorgeworfen hatte, geheimdienstliche Berichte über irakische Massenvernichtungswaffen aufgebauscht zu haben. Im Zuge von Ermittlungen über die Quelle der Indiskretion war Ende Oktober der engste Mitarbeiter von Vizepräsident Richard Cheney, Lewis Libby, unter anderem wegen Falschaussage angeklagt worden.

Bei ihren Meldungen über Plames Ausscheiden beriefen sich die US-Medien auf Angaben "informierter Kreise". Danach will sich die 42-Jährige künftig stärker ihrer Familie widmen und ist zum Schluss gekommen, dass nach ihrer Enttarnung ohnehin nicht mehr viel von ihrer Karriere übrig geblieben sei. Eine offizielle Bestätigung durch die CIA gab es am Freitag erwartungsgemäß nicht. (APA)