Neuordnung des Bankensektors
Wirtschaft
IWF gibt 1,58 Milliarden Dollar aus Kredit für Türkei frei
Ankara nimmt Neuordnung des Bankensektors in Angriff
Washington - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat
zur weiteren Stabilisierung der türkischen Wirtschaft die Freigabe
von 1,58 Milliarden Dollar (1,341 Mrd. Euro) aus einem im Mai
zugesagten Milliarden-Kredit angekündigt. Mit einem moderaten
Wachstum, einer einstelligen Inflationsrate und der fortdauernden
Reduzierung der öffentlichen Schulden befinde sich die türkische
Wirtschaft auf einem guten Kurs, sagte IWF-Direktorin Anne Krueger am
Freitag (Ortszeit) nach der Entscheidung in Washington. Größte
Herausforderung für die türkische Ökonomie sei derzeit das wachsende
Defizit in der Leistungsbilanz.
Der türkische Präsident Ahmet Necdet Sezer hatte im vergangenen
Monat das Gesetz für die vom IWF angemahnte Neuordnung des
Bankensektors unterzeichnet. Der Währungsfonds hatte diese Reform und
die Privatisierung von Staatsbetrieben zur Voraussetzung für die
Gewährung des Kredits mit einem Volumen von insgesamt zehn Milliarden
Dollar gemacht, der eine Laufzeit von drei Jahren hat. Die Türkei
gehört seit Jahren zu den größten Empfängern von IWF-Hilfsgeldern.
Zwei schwere Finanzkrisen hatten das Land in den Jahren 1999 und 2001
in die größte Rezession seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs rutschen
lassen. (APA)