Flugzeugabsturz auf dem Flughafen der südnigerianischen Stadt Port Harcourt.

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Einsatzkräfte bei der Absturzstelle

Foto: REUTERS/HO
Belgrad/Port Harcourt - Nach dem Flugzeugabsturz in der südnigerianischen Stadt Port Harcourt ist die Zahl der Todesopfer auf 106 gestiegen. Zwei weitere Menschen seien am Sonntag ihren Verletzungen erlegen, teilte eine Sprecherin der Behörden am Montag mit. Jetzt würden noch drei Überlebende in Krankenhäusern behandelt.

Das Flugzeug der privaten Fluggesellschaft Sosoliso hatte am Samstag beim Anflug auf den Flughafen von Port Harcourt die Landebahn verfehlt und war in Flammen aufgegangen. Zum Zeitpunkt des Unglücks wütete ein Sturm. An Bord der Maschine des Typs DC-9 waren insgesamt 109 Insassen. Fast die Hälfte der Todesopfer waren Schulkinder, die von ihrem Internat in der Hauptstadt Abuja auf dem Heimweg in die Weihnachtsferien waren. Die Unglücksursache ist noch unklar, Experten werten derzeit den Flugrekorder der Maschine aus. (APA/Reuters)

Unglücksmaschine in Nigeria war 32 Jahre alt Serbische Fluggesellschaft verkaufte Flugzeug nach 27 Jahren - Seit 2004 Wartungen eingestellt

Keine Lizenz mehr erhalten

Das abgestürzte Flugzeug war mehr als 32 Jahre alt. Die serbische Fluggesellschaft JAT teilte am Montag mit, sie habe die McDonnell Douglas DC-9-30 vor fünf Jahren zusammen mit drei weiteren Maschinen an die nigerianische Sosoliso Airlines verkauft. Ein Grund sei gewesen, dass die Flugzeuge wegen ihres großen Lärms in Europa keine Lizenz mehr erhalten hätten.

Die Unglücksmaschine trug noch immer die serbische Registrierungsnummer YU-AJH auf dem Heck, als sie am Samstag beim Anflug auf den Flughafen von Port Harcourt in Nigeria abstürzte und zerschellte. Nur drei der Fluggäste überlebten schwer verletzt. Unter den Opfern sind 71 Schulkinder. Die Absturzursache stand auch am Montag weiterhin noch nicht fest.

Ein JAT-Sprecherin sagte, die DC-9 sei im Februar 1973 geliefert worden und habe 27 Jahre im Dienst der früheren Yugoslav Airlines gestanden. Bis 2004 hätten JAT-Mechaniker das Flugzeug im Auftrag der Sosoliso Airlines in Nigeria gewartet. "Nun sind die Maschinen ganz ihnen überlassen", sagte Zeljka Stojanovic. Bis 2003 flogen auch noch JAT-Piloten in Nigeria. Wegen Sicherheitsbedenken hätten sie ihren Dienst schließlich eingestellt. (APA/Reuters/AP)