Der Wirtschaftsprofessor und frühere Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Nowotny tritt am 1. Jänner 2006 die Nachfolge von Johann Zwettler an, der nach dem Debakel um die Kreditvergabe an den mittlerweile insolventen US-Broker Refco mit Jahresende seinen Hut nimmt.
Detailorganisation
Der übrige BAWAG-Vorstand solle bis Vertragsende im Amt bleiben. Die Detailorganisation im Vorstand werde noch überlegt, aber "der Vorstand bleibt", erteilte Nowotny Überlegungen zu weiteren Ablösen in der Bankführung eine Absage. Auch sein eigener Vertrag gelte so lange wie der Vertrag der übrigen Vorstandsmitglieder, nämlich bis 2008. Das scheine ihm ein "gutes Zeichen der Solidarität".
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) habe am 6. Dezember in ihrem Bericht zur Refco-Kreditvergabe festgestellt, dass es keine Gesetzesverletzung gegeben habe, aber die internen Prozesse, etwa die Geschäftsordnung von Aufsichtsrat und Vorstand klarer zu gestalten seien. Diese Reformen würden im ersten Quartal 2006 in Kooperation mit der FMA durchgeführt. "Das Bankwesengesetz ist für mich Grundgesetz", betonte Nowotny.
"Rote Superbank"
Berichte über eine möglicherweise geplante "rote Superbank" durch ein Zusammengehen des Österreich-Geschäfts der BA-CA und der BAWAG P.S.K. wies Nowotny zurück. Dies würde für ihn auch ökonomisch keinen Sinn machen. Die BAWAG habe mit dem ÖGB einen starken, soliden Eigentümer.