Wahllos Menschen attackiert
Dabei attackierten sie wahllos Menschen arabischer Herkunft und skandierten fremdenfeindliche Parolen. In der Nacht griffen die Unruhen auf Vororte über. Mehr als 30 Menschen wurden bei den Ausschreitungen verletzt, 16 festgenommen.
Die überwiegend betrunkenen Randalierer schwenkten australische Fahnen und skandierten nationalistische und rassistische Sprüche. Sie waren einem per Email und Handy-Kurznachrichten verbreiteten Appell gefolgt, in dem dazu aufgerufen wurde, Libanesen und andere Menschen aus dem Nahen Osten zusammenzuschlagen. Entsprechend griffen die Jugendlichen Passanten mit ausländischem Aussehen an. Einer moslemischen Frau wurde das Kopftuch heruntergerissen, sie musste in einem Kiosk Schutz vor den Angreifern suchen. Unter den mehr als 30 Verletzten waren auch sechs Polizisten, die versuchten, die Gewalt zu stoppen, sowie zwei Rettungssanitäter.
Jugendliche durch Messerstiche verletzt
Bei Vergeltungsaktionen von rund 60 Jugendlichen aus dem Nahen Osten in benachbarten Vororten wurden in der Nacht auf Montag zwei Jugendliche durch Messerstiche verletzt und rund 40 Fahrzeuge mit Baseball-Schlägern beschädigt.
Der Strand von Cronulla ist ein beliebter Treffpunkt moslemischer Jugendlicher aus Sydney. Eine Woche vor den Ausschreitungen sollen dort zwei freiwillige Rettungsschwimmer attackiert worden seien. Zudem gab es Gerüchte über die Belästigung von Anrainerinnen.
Reaktion auf Warnung?
Er akzeptiere keinen Rassismus in seinem Land, sagte Howard. Zugleich wies er Vorwürfe zurück, die Ausschreitungen stünden in Zusammenhang mit seinen eigenen Äußerungen vom November zu möglichen Terroranschlägen in Australien. Howard hatte damals erklärt, es gebe Hinweise auf Planungen für terroristische Anschläge von in Australien aufgewachsenen Attentätern. Alles, was er gesagt habe, sei "vollkommen gerechtfertigt" gewesen, sagte er vor Journalisten. Mögliche Reaktionen innerhalb der Bevölkerung auf diese Warnungen hätten jedoch nicht vorhergesagt werden können. Anfang November hatte die Polizei 18 islamistische Terrorverdächtige australischer Herkunft festgenommen.
Schwerste Unruhen