Bagdad - Die Idee war gut gemeint: Vor einiger Zeit hatte das irakische Innenministerium eine Hotline für Bürger eingerichtet, unter der sie die Sicherheitsbehörden anonym vor geplanten Terroranschlägen oder Angriffen warnen können. Die Nummer hat nur einen Fehler: Niemand beantwortet das Telefon, wie Innenminister Bayan Jabr selbst erfahren musste. Drei Mal habe er die Nummer 130 angerufen, am Samstag um 23.00 Uhr, um Mitternacht und nochmals um 01.00 Uhr morgens, jedes Mal vergeblich, klagte der Minister am Sonntag in Bagdad. Die Info-Spots des irakischen Fernsehens schildern die Möglichkeiten der Hotline ganz anders: Dort kann dank des raschen Anrufs eines gewissenhaften Bürgers eine Entführung vereitelt werden; ein anderes Mal ertappen Polizisten eine Gruppe Aufständischer, noch während sie Waffen in ein Haus schleppen. Minister Jabr hat eine Untersuchung angeordnet, die klären soll, warum die Hotline nicht besetzt war. (APA)