Tiraspol/Moskau - In der von Moldau abtrünnigen Dnjestr-Republik (Transnistrien) wurde Anfang Dezember eine neue Volksvertretung gewählt. "Diese Wahlen sind für das Volk. Und nicht für die OSZE", sagte Igor Smirnow, der selbst ernannte Präsident der international nicht anerkannten Republik bei seiner Stimmabgabe nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Er werde nicht zulassen, dass die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die die Interessen der USA und einiger Staaten der EU vertrete, "farbige Revolutionen" wie etwa im Fall der Ukraine durchsetze.

Rund 420.000 Wahlberechtigte waren aufgerufen, 43 Abgeordnete zu wählen. Bereits um 14.00 Uhr Ortszeit hatten mehr als 40 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben, mit den Ergebnissen sei frühestens am Montagmorgen zu rechnen, sagte ein Mitarbeiter des Wahlbüros am Sonntag. Die OSZE hatte bereits im Vorfeld erklärt, die Wahl nicht zu legitimieren, weil die abgespaltene Republik international nicht anerkannt sei.

Moldau war früher Sowjetrepublik. Im letzten Jahr der UdSSR hatte sich das mehrheitlich von Russen und Ukrainern bevölkerte Dnjestr-Gebiet von der rumänisch geprägten Republik Moldawien losgesagt. Am Ufer des Dnjestr-Flusses kamen bei Gefechten zwischen beiden Seiten im Sommer 1992 hunderte Menschen ums Leben. Russland hat bis heute Truppen in der Dnjestr-Republik stationiert. Die moldawische Regierung wirft Transnistrien vor, sich im Wesentlichen durch den Schmuggel von Waffen und Drogen zu finanzieren. (APA/dpa)