Der WAP-Massenmarkt liegt laut Studie der Giga Information Group noch in weiter Ferne. Bei vielen Optimisten ist endgültig Ernüchterung eingekehrt. Auch bedeutende Hersteller wie Nokia haben der aktuellen Giga-Studie zufolge keine Idee davon, welche Anwendung eigentlich den WAP-Massenmarkt eröffnen könnte. Die vielzitierte Aktienkurs-Abfrage jedenfalls, so die Marktforscher, hat nicht das Potenzial den Massenmarkt zu öffnen. Andere Angebote wie aktuelle News, das TV-Programm oder das vordergründig nützliche Telefonbuch sind gerade erst in einem Internet-World-Praxistest durchgefallen. Die Angebote sind entweder zu profan (TV-Programm) um die Verbindungsgebühren zu rechtfertigen, die Displays sind zu klein (News), die Bedienung fummelig (Telefonbuch, Fahrplanauskunft) oder die Angebote schlicht unsinnig (Shopping, Reisebuchung), weil wichtige Produkt-Informationen fehlen. Klare Absage Auch die Giga-Studie erteilt den gängigen Angeboten eine klare Absage. Eine gewisse Chance auf flächendeckende Verbreitung hätten allenfalls persönliche WAP-Dienste wie Terminkalender oder persönliches Adressverzeichnis. Diese Funktionen enthält allerdings jedes halbwegs moderne Handy, ohne dass deswegen eine WAP-Verbindung notwendig wäre. Die Giga-Marktforscher sehen in der gemeinsamen Verwaltung von Terminen eine Marktlücke für WAP-Angebote. Jugendcliquen, Familien, Clubs, Vereine und Firmen könnten so ihre Dates leicht abstimmen. "Termin-WAPpen könnte so populär werden wie das Kommunizieren per SMS," ist Giga überzeugt. Voraussetzung seien allerdings "massive Preissenkungen", schränkt das Unternehmen ein. "Zuvor ist - unabhängig von der Anwendung - an einen Massenmarkt nicht zu denken", heißt es in der Studie "Wireless Web's Killer App Still at Large". (pte/iw)