Moskau - Kurz vor der Übergabe des Ermittlungsberichts von UNO-Sonderermittler Detlev Mehlis zum Hariri-Mord hat der syrische Präsident Bashar al-Assad vor Strafmaßnahmen gegen sein Land gewarnt. Eine Schwächung Syriens würde die gesamte Region des Nahen Ostens destabilisieren, sagte Assad am Sonntag in einem Interview mit dem russischen Fernsehen. "Dafür würde die ganze Welt einen Preis bezahlen müssen."

Sanktionen gegen Syrien wären für niemanden von Nutzen. Länder, die dies befürworteten, würden "nicht gewinnen, sondern verlieren", sagte Assad.

Hohe syrische Amtsträger

Mehlis übergibt UNO-Generalsekretär Kofi Annan am Abend (23.00 Uhr MEZ) seinen Abschlussbericht über die Ermittlungen zur Ermordung des libanesischen Ex-Regierungschefs Rafik al-Hariri. Am Montag soll der Bericht den Mitgliedern des Sicherheitsrats zugestellt werden, die dann am Dienstag darüber beraten wollen. Laut einem zuvor unter Mehlis' Federführung erstellten Zwischenbericht waren hohe syrische Amtsträger in den Anschlag verwickelt.

Bei dem Bombenattentat auf Hariri starben am 14. Februar in Beirut insgesamt 23 Menschen. Der Berliner Oberstaatsanwalt Mehlis will seine Mission am Donnerstag aus persönlichen Gründen beenden und das Dossier an seinen noch zu benennenden Nachfolger übergeben. (APA)