Hollywood - Ihr ursprünglicher Traum von einem riesigen Unterhaltungskonzern ist geplatzt und auch der neue Partner nicht ganz nach Wunsch: Die Hollywood-Größen Steven Spielberg (57), Jeffrey Katzenberg (54) und David Geffen (62) haben ihr 1994 gegründetes unabhängiges Filmstudio DreamWorks SKG für 1,6 Mrd. Dollar (1,4 Mrd. Euro) abgegeben. Statt des zunächst in Aussicht genommenen Käufers NBC Universal hat Paramount Pictures, die Hollywood-Studio-Sparte des amerikanischen Medien- und Unterhaltungsriesen Viacom, DreamWorks übernommen.

DreamWorks hat Kassenschlager wie "Shrek", "American Beauty", "Gladiator" und "Saving Private Ryan" (Der Soldat James Ryan) produziert. Paramount zahlt 774 Mio. Dollar in bar und übernimmt rund 826 Mio. Dollar DreamWorks-Schulden.

NBC aus dem Feld geschlagen

Damit hat Paramount-Chef Brad Grey die zu General Electric gehörenden Film- und Unterhaltungsfirma NBC Universal aus dem Feld geschlagen, die zuvor monatelang mit DreamWorks über einen Kauf verhandelt hatte. Spielberg begrüßte den Kauf von DreamWorks durch Paramount, doch bedauerte er auch, dass nach langen Verhandlungen und vielen Kompromissen keine Einigung mit der NBC Universal-Mutter General Electric getroffen werden konnte.

Spielberg hatte lange eng mit Universal kooperiert. Damit sichert sich Viacom-Konzernchef und -Großaktionär Sumner-Redstone nicht nur das Filmstudio DreamWorks sondern auch die Mitarbeit der Hollywood- Mogule Spielberg und Geffen.

Paramount will das eigene Filmgeschäft durch den Kauf stärken und verspricht sich durch die Produktionspartnerschaft mit Spielberg und dem Show-Business-Magnaten Geffen enorme Impulse. Spielberg und Geffen sollen jährlich vier bis sechs Spielfilme produzieren, bei einer angestrebten jährlichen Paramount-Produktion von insgesamt 14 bis 16 Filmen.

Ehrgeizige Pläne von Spielberg, Geffen und Katzenberg zerschlagen

Die ursprünglichen ehrgeizigen Pläne des Hollywood-Trios Spielberg, Geffen und Katzenberg haben sich damit allerdings zerschlagen. Sie wollten DreamWorks zu einem riesigen Unterhaltungskonzern mit Film-, Fernseh-, Musik-, Videospiele- und Internet-Aktivitäten aufbauen und damit zu einem Konkurrenten von Disney und Time Warner machen. Dies ist nicht gelungen. Es hatte zwischenzeitlich nämlich auch viele Fehlschläge gegeben wie die Filme "The Island", "Biker Boys" und "Amistad" gegeben.

Paramount erhält die 59 Spielfilme umfassende DreamWorks-Filmbibliothek. Diese soll jedoch unmittelbar nach dem DreamWorks- Kauf für rund eine Milliarde Dollar versilbert werden, womit Paramount den Kauf des Filmstudios finanzieren und nur rund 500 Mio. bis 650 Mio. Dollar an eigenen Mitteln auslegen müsste. Paramount befinde sich in fortgeschritten Diskussionen mit Investoren, um die die DreamWorks-Filmbibliothek sofort nach Abschluss der Transaktion zu verkaufen, erklärte Viacom. Paramount würde allerdings die Vertriebsrechte für die Filme behalten.

Separat trifft Paramount ein exklusives weltweites Vertriebsabkommen mit der auf Zeichentrickfilme spezialisierten Aktiengesellschaft DreamWorks Animation. DreamWorks Animation war vor einiger Zeit von der DreamWorks SKG abgespalten und an die Börse gebracht worden. Sie ist nicht Teil des DreamWorks-Kaufs durch Paramount. (APA/dpa)