Lehnt Schwarzenegger eine Umwandlung der Todesstrafe in lebenslange Haft ab oder schreitet nicht noch in letzter Minute ein Bundesgericht ein, wird Williams (51) in der Nacht auf Dienstag kurz nach Mitternacht Ortszeit (Dienstag 0901 MEZ) durch eine Giftspritze sterben. Der Gouverneur sprach am Wochenende von einer "sehr schwierigen" Entscheidung.
Aufschub beantragt
In der Nacht zum Sonntag hatten die Anwälte des Todeskandidaten einen Aufschub der Vollstreckung beantragt. Seine Verurteilung 1981 wegen vierfachen Mordes sei nicht rechtmäßig gewesen, hieß es in dem Antrag. Williams, der sich nun als Kinderbuchautor aus seiner Zelle heraus gegen Gewalt engagiert, hat die Mordtaten abgestritten. Komplizen hätten ihn fälschlicherweise beschuldigt.
Nach Angaben der "Los Angeles Times" haben Williams' Fürsprecher jetzt einen ehemaligen Gefängnisinsassen ausfindig gemacht, der bezeugen könne, dass die Polizei bei den Ermittlungen einen Häftling dazu brachten, in dem Mordprozess gegen Williams auszusagen.
Das Oberste Gericht in Kalifornien hatte bereits Ende November einen Exekutionsaufschub abgelehnt, den die Verteidigung mit dem Hinweis auf "schlampige gerichtsmedizinische Arbeit" bei den seinerzeitigen Ermittlungen beantragt hatte. Williams Anwälte stellen am Sonntag in Aussicht, als letzten Versuch erneut vor ein Berufungsgericht und das Oberste Gericht in Washington zu gehen.
Für Verschonung
Am Sonntag plädierten prominente Todesstrafengegner für eine Verschonung von Williams. Die katholische Nonne Helen Prejean, die mit dem verfilmten Buch "Dead Man Walking" als entschiedene Hinrichtungsgegnerin hervorgetreten ist, bezeichnete die Exekution eines in der Haft gebesserten Menschen als "paradox". Damit würde der Staat die gleiche Auge-um-Auge-Mentalität wie kriminelle Banden zeigen.