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Foto: APA/SCHLAGER Roland
Wien - Der frühere ÖVP-Spitzenpolitiker Johannes Ditz (54) wird ab 1. Februar 2006 neuer Vorstandschef der A-Tec Industries der österreichischen Investoren Mirko Kovats, Ronny Pecik und Christian Schmidt.

Der bisherige Alleinvorstand Mirko Kovats wird ab diesem Zeitpunkt neuer Chef des Aufsichtsrates, der bisherige Aufsichtsratschef Ronny Pecik bleibt als einfaches Mitglied im Kontrollgremium. Schmidt bleibt im Aufsichtsrat der Holding. Dies gab das Management des Unternehmens am Dienstag bekannt.

Der Vertrag Ditzs läuft auf drei Jahre. Als erstes seiner Managementziele gab Ditz die "Integration und Konsolidierung" des im vergangenen Jahr stark gewachsenen Industriekonzerns an. Nach seiner letzten Tätigkeit bei der Restrukturierung der steirischen Estag sei er froh, wieder für ein privates Unternehmen arbeiten zu können.

"IPO prinzipiell möglich"

Ditz, ehemals Wirtschaftsminister sowie Staatssekretär, hält einen IPO der A-Tec als prinzipiell möglich - sofern dies die Eigentümer wünschten. "Mittelfristig glaube ich, dass - wenn die Ziele Konsolidierung und Wertsteigerung gut laufen - sich die Frage des Börsegangs stellt." Dies sei vorerst aber kein Thema, ergänzte Kovats, der Mehrheitsaktionär der Gruppe ist.

Das Unternehmen ist im laufenden Jahr stark gewachsen und wird dies durch bereits erfolgte Zukäufe auch 2006 tun. War 2004 noch ein Gruppenumsatz von 723 Mio. Euro erzielt worden, soll dieser Wert im nächsten Jahr auf 1,5 Mrd. Euro angestiegen sein.

Heuer wird erstmals der Salzburger Maschinenbauer Emco voll konsolidiert. Große Zukäufe erfolg(t)en von der französischen Alstom (400 Mio. Euro Umsatzvolumen) sowie in Singapur mit dem Einstieg beim Motorenbauer Lindeteves Jacoberg. Schmidt bezeichnete die Ditz bevorstehende Aufgabe der "Integration und Gestaltung" als "Mammutaufgabe".

Keine größeren Zukäufe geplant

Für das erste Halbjahr 2006 seien keine größeren Zukäufe geplant, wobei kleinere Zukäufe bei Gelegenheit nicht auszuschließen seien, erklärte Mehrheitsaktionär Kovats.

Dividendenzahlungen der A-Tec an die Aktionäre seien für die Jahre 2005 und 2006 nicht vorgesehen. Damit könne die zuletzt eher geringe Eigenkapitalquote von zuletzt elf Prozent auf über 20 Prozent gesteigert werden.

Keine Stellungnahme wollten Kovats und Pecik zur Frage abgeben, ob die von ihm kontrollierte Schweizer Unaxis mit der A-Tec fusionieren könnte. Kovats, der betonte, dass die A-Tec ein österreichischer Konzern bleiben werde, lässt diese Variante derzeit durch Goldman Sachs prüfen. (APA)