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Der Marktanteil der zum Großteil aus selbstständigen Kaufleuten bestehenden Gruppe habe mit sieben Prozent einen historischen Tiefstand erreicht.

Foto: APA/Pfarrhofer
Wien - Die Handels-Gruppe Adeg kämpft mit steigenden Verlusten, sinkenden Marktanteilen und einem deutschen Mehrheitseigentümer, der sich mit Verkaufsgedanken trägt, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner jüngsten Ausgabe.

Seit 1. August dieses Jahres versucht Alleinvorstand Andreas Poschner die "mäßig erbauliche wirtschaftliche Lage" des Unternehmens zu verbessern. Im Vorjahr erwirtschaftete Adeg bei einem Umsatz von 776,3 Mio. Euro einen Verlust von 2,2 Mio. Euro. Per 31. Dezember 2004 betrugen die Verbindlichkeiten 230 Mio. Euro, davon entfielen laut "profil" fast 100 Mio. Euro auf Banken. Der Marktanteil der zum Großteil aus selbstständigen Kaufleuten bestehenden Gruppe habe mit sieben Prozent einen historischen Tiefstand erreicht.

Interne Schwierigkeiten

Parallel zu den wirtschaftlichen Problemen gibt es auch interne Schwierigkeiten. Die 735 eigenständigen Adeg-Kaufleute, die über eine Genossenschaft 25 Prozent der AG halten, wollen ihre Position stärken und ihre Eigenständigkeit bewahren. Der deutsche Mehrheitseigentümer Edeka, der 75 Prozent hält, will hingegen "mehr Verantwortung in der Zentrale" konzentrieren.

Möglicher Verkauf

Heuer seien abermals Verluste in noch nicht bezifferbarer Höhe zu erwarten, wird Poschner im "profil" zitiert. Daher mehren sich die Anzeichen, dass Edeka seine Anteile verkaufen könnte. Erst vor wenigen Wochen habe der Chef von Edeka Tschechien, Peter Sykora, öffentlich erklärt, der größte deutsche Einzelhändler werde sich aus Österreich zurückziehen. Adeg-Chef Poschner betont hingegen, von einem Verkauf könne keine Rede sein. "Edeka wird sicher noch einige Geduld aufbringen, vor allem weil es jetzt wieder ein Konzept gibt, so Poschner im "profil".

Die deutsche Edeka hat in der Zeit von 1998 bis 2001 sukzessive 75 Prozent der Adeg übernommen. Trotzdem hatte sich der Marktanteil von 15 Prozent auf jetzt 7 Prozent mehr als halbiert. Darüber hinaus seien eine Reihe erfolgreicher Kaufleute zu Spar abgewandert, wird ein Handelsmanager zitiert.