Nach dem Kopierschutz-Debakel meldet sich nun Sony-BMG-Manager Thomas Hesse mit einer selbstkritischen Äußerung zu Wort. Demnach würden die Kopierschutzmaßnahmen für CDs überdacht, allerdings sei es noch zu früh, die Ergebnisse dieser "Re-Evaluation" zu veröffentlichen, sagt Hesse gegenüber BBC Online.

Kopierschutz

Die Sony-BMG-Software installierte sich von selbst, wenn eine mit dem Kopierschutz XCP ausgestattete Musik-CD auf einem PC abgespielt wird. Sie soll das Kopieren des Datenträgers erschweren. XCP verursacht aber eine Sicherheitslücke bei PCs, die Hacker zum Einschleusen von Computer-Viren benutzt haben. Unternehmen wie Microsoft haben die Software als Sicherheitsrisiko bezeichnet, mittlerweile liegen auch Klagen gegen den Unterhaltungskonzern vor.

Thomas Hesse, Präsident Global Digital Business-Abteilung bei Sony BMG, vollzieht nun mit seinen Aussagen eine Wende, bisher gab er sich alles andere als schuldbewusst. So sagt er in einem Interview: "Ich glaube die meisten Menschen wissen gar nicht was ein Rootkit ist, warum sollen sie sich also darum kümmern?"

Blamage

Einsichtiger zeigte sich hingegen Soby-BMG Europa-Chef Maarten Steinkamp im Interview mit der "Welt". Ihm zu folge habe man sich "nicht nur ziemlich, sondern sehr blamiert".

Allerdings zeigte er sich davon überzeugt, dass "der Ansatz, die freie Verfügbarkeit unserer Musik auf irgendeine Art und Weise regulieren zu wollen, genau richtig" ist.

Copyrights

In diese Kerbe schlägt nun auch Hesse, der gegenüber BBC Online betont, dass die Verletzuung von Copyrights ein großes Thema für die gesamte Musikindustrie darstelle und dies auch der "springende Punkt" sei.(red)