Hannover - Die Computermesse CeBIT 2006 soll aus Sicht der Branche den endgültigen Durchbruch neuer Technologien wie Internet-Telefonie und UMTS bringen. Weitere Schwerpunkte der Messe vom 9. bis 15. März sollen Telematik, Navigation, Logistik und digitale Lösungen für Arbeit und Freizeit sein. Die Deutsche Messe AG erwartet eine Ausstellerzahl etwa auf dem Niveau dieses Jahres.

Nach derzeitigem Stand kommen rund 6.300 Aussteller, bei der CeBIT 2005 waren es 6240. Mehr als die Hälfte kommt aus dem Ausland. Die CeBIT 2006 sei so international wie nie zuvor, sagte Messe-Vorstandsmitglied Ernst Raue am Dienstag in Hannover. Vor allem der Ausstellerboom aus Asien halte an. Die Ausstellungsfläche sinkt allerdings leicht auf rund 300.000 Quadratmeter.

Branchengrößen wie Sony, E-Plus und Philips hatten ihren CeBIT- Auftritt 2006 abgesagt. Raue sagte, der Markt sei derzeit enorm in Bewegung. Einen Bedeutungsverlust der CeBIT sieht er nicht. "Die CeBIT ist auf Kurs, die Strategie der Messe stimmt."

CeBIT mehr Produktmesse

Mit Blick auf die künftig jährlich stattfindende Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin sagte Raue, die CeBIT sei mehr als eine Produktmesse. Als Reaktion auf den neuen IFA-Turnus gibt es bei der CeBIT 2006 aber eine neue Extra-Schau unter dem Namen "digital living", die sich an Endverbraucher richtet. Die Ausstellung soll zeigen, wie TV, Audio, Video und mobile Kommunikation zusammenwachsen.

Der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes BITKOM, Bernhard Rohleder, bekräftigte, für 2006 werde in Deutschland im Vergleich zu 2005 ein Marktwachstum von 2,4 Prozent auf 137,3 Mrd. Euro erwartet. In diesem Jahr wird mit einem Zuwachs von 2,6 Prozent auf 134,1 Mrd. Euro gerechnet.

Rohleder sagte, wegen des scharfen Wettbewerbs rechne BITKOM mit weiter sinkenden Preisen im Mobilfunk sowie bei schnellen Internetzugängen. Zum Thema UMTS sagte Rohleder, in Europa nutzten derzeit rund 15 Millionen Menschen den schnellen Mobilfunkstandard. In Deutschland gebe es aktuell etwa 2,5 Millionen UMTS-Nutzer. Unternehmen hatten Milliarden für die UMTS-Lizenzen ausgegeben, der erhoffte große Erfolg ist aber bisher ausgeblieben.

Die Möglichkeit, übers Internet zu telefonieren, nutzen nach BITKOM-Angaben derzeit weltweit mehr als 100 Millionen Menschen. In Deutschland gebe es rund fünf Millionen Menschen, die Internet-Telefonie bereits einmal ausprobiert hätten. Die Zahl der regelmäßigen Nutzer sei aber gering. (APA)